BR Heimat


10

Zwölfuhrläuten Himmelstadt in Unterfranken

Als im Jahr 742 das Bistum Würzburg gegründet wurde, kam die später selig gesprochene Ordensfrau Immina in das Land am Main-Dreieck. Nahe des heutigen Himmelstadter Friedhofs soll die Burg gestanden haben, die die fromme Äbtissin einige Zeit bewohnte.

Von: Klaus Alter

Stand: 13.06.2021 | Archiv

Als "Imminestat" taucht das Dorf in einer vor 1200 Jahren gefertigten Schenkungsurkunde auf. Im Lauf der Jahrhunderte wurde daraus "Himmelstadt". Die 2020 geplante 1200-Jahr-Feier musste pandemiebedingt leider verschoben werden.

"Echter-Kirche"

Die etwa 1.500 Mitglieder der Dorfgemeinschaft sind stolz auf ihren Zusammenhalt, auf die Lage des Ortes links und rechts des Mains, auf schöne Gärten und Weinberge. Stolz ist man auch auf das einzige bayerische Weihnachtspostamt im Ort - und die schöne St.-Jakobus-Kirche! Sie entstand in den Jahren 1613 und 1614 als eines von vielen Gotteshäusern, die der Würzburger Fürstbischof Julius Echter erbauen ließ. Allesamt sind diese "Echter-Kirchen" vom schlanken Turm mit spitzer achteckiger Haube auf quadratischer Basis geprägt.

Neuer Kirchenbau zu groß

Als St. Jakobus Mitte des 20. Jahrhunderts zu klein wurde, kam es zum Bau der Immina-Gedächtniskirche, die gleich nebenan auf dem Kirchengrund errichtet wurde. Dabei blieb zum Glück das alte Gotteshaus stehen – denn nach gerade mal 45 Jahren zog es die Himmelstadter wieder dorthin zurück. Die Immina-Gedächtniskirche war zu groß geworden, mittlerweile unbeheizbar, und wies Baumängel auf. An ihrer Stelle steht heute ein großzügiges Pfarrzentrum.

Die Himmelstadter Glocken haben zu allen Zeiten vom Turm der Jakobuskirche geläutet und zu Gebet und Gottesdienst eingeladen. Deren kleinste überstand alle Kriegswirren. Die drei großen mussten 1950 in der Neu-Ulmer Gießerei Grüninger und Söhne nachgegossen werden.


10