BR Heimat


12

Zwölfuhrläuten Elfershausen in Unterfranken

Alle Achtung! Sechs Kirchen in fünf Gemeindeteilen bei knapp 2.800 Einwohnern - die Gläubigen in Elfershausen, einem Markt der Region Main-Rhön, haben alle Hände voll zu tun.

Von: Christian Jungwirth

Stand: 15.08.2021 | Archiv

Zum Glück hat man sich in der Pfarreiengemeinschaft Saalekreuz organisiert, um Seelsorgeaufgaben und christliches Gemeindeleben breit und funktional aufzustellen.
Die Nähe zum Bistum Würzburg wurzelt weit in der Vergangenheit. Der Ort "Adalfrideshusom" wurde urkundlich 780 als Schenkung an das Kloster Fulda erwähnt. Das ehemalige Amt des Hochstiftes Würzburg ging 1805 im Großherzogtum Würzburg auf und fiel 1814 mit diesem endgültig an Bayern.

Bis 1865 seltenes Patrozinium

Wer heute auf der A7 an Elfershausen vorbeieilt, sieht keine 200 Meter Luftlinie entfernt den markant dreigeschossigen Turm mit Echterspitze der Kirche Mariä Himmelfahrt, er stammt aus dem 14. Jahrhundert. Langhaus und Chor wurden erst 1866 erbaut. Die Inneneinrichtung war früher neugotisch gehalten, wurde 1962-1963 umgestaltet und später noch ergänzt.
Der Hochaltar besteht aus einem hängenden Lindenholz-Relief mit apokalyptischem Christus nach der Vision der Johannes-Offenbarung sowie einem Unterbau mit den Heiligen Burkard, Valentin, Sebastian und Kilian. An den Seitenaltären bestaunen die Besucher links eine Kreuzigungsgruppe und rechts die Aufnahme der Kirchenpatronin in den Himmel. Interessant dabei: bis 1865 trug die erste Kirche noch das seltene Patrozinium der Hl. Regiswindis; diese wird eindrucksvoll im vierten linksseitigen Kirchenfenster dargestellt.

Drei Barockglocken

Die drei Hauptglocken von Elfershausen, mit reichem Barockornament verziert, stammen aus den Jahren 1628 und 1631. Eine vierte, als Ersatz für eine zu Kriegszwecken abgeholte, kleinere Bronzeglocke ist jeweils beim Viertelstundenschlag zu hören. Ihre drei großen Schwestern sind auf das Te-Deum-Motiv gestimmt und erklingen auch heute eindrucksvoll zum Patrozinium.


12