BR Heimat


10

Zwölfuhrläuten Arnstein in Unterfranken

Die Arnsteiner sind auf der Landkarte ein besonderes Völkchen: so liegt der deutschlandweit einzige Schnittpunkt eines Hauptlängen- und Hauptbreitengrades im Stadtgebiet. Und die geografische Mitte Unterfrankens findet sich im Ortsteil Büchold.

Von: Christian Jungwirth

Stand: 17.10.2021 | Archiv

Die namengebende Burg des Ortes wurde Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet und wenig später an die Herren von Hutten verpfändet. 1333 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer Arnstein die Stadtrechte.

Kirchenbauverein für evangelische Kirche

Jahrhundertelang lebten Christen und eine kleine jüdische Gemeinde in Arnstein und Umgebung zusammen. Die örtliche, mittlerweile profanierte Synagoge wurde 1819 erbaut. Bereits um 1550 scheint sich in Arnstein eine größere Zahl Christen der Reformation zu öffnen, 1572 wird ein erster evangelischer Pfarrer ins Amt gesetzt. Ende des 16. Jahrhunderts leitete Bischof Julius Echter das Ende dieser ersten lutherischen Strömung ein. Es verging einige Zeit, bis die zugezogenen Protestanten 1899 einen Kirchenbauverein gründeten. Um den evangelischen Gottesdienst vor Ort feiern zu können, sammelten sie Geld, begannen 1903 mit dem Bau und weihten die im Jugendstil gestaltete Kirche bereits 1904 ein.

Steinaltar mit hohem Kruzifix

Die Gemeinde entschied sich für einen klassischen Satteldachbau mit eingezogener Rundapsis und einem Fassadeneckturm mit Pyramidendach. Wie man es bei einem evangelischen Kirchenbau vermutet, haben sich die Innenarchitekten für ein schlichtes Kircheninterieur entschieden.
Im Hauptschiff der Christuskirche laden massive Holzbänke mit Rückenlehne die Gläubigen ein, Platz zu nehmen und das besondere Flair der Hallenkirche auf sich wirken zu lassen. An der aus dunklem Holz gefertigten Kasettendecke hängen sechseckige Glasleuchter, die für angenehmes Licht sorgen.
Vorn in der Apsis der sakrale Blickfang: ein kantiger wuchtiger Steinaltar mit hohem Kruzifix an der Wand. Im Apsisbogen steht in goldenen Lettern geschrieben: Jesus Christus, gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.


10