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Zwölfuhrläuten Baierfeld in Schwaben

Grenzgänger sind sie, die Baierfelder, das schon recht lange und im mehrfachen Sinn. Zum einen zählt der Ortsteil von Buchdorf zu den Grenzorten des alemannischen Dialektraums zum Bairischen hin. Zudem war man bis 1972 selbständige Gemeinde im Landkreis Donauwörth, kam nach der Gebietsreform zum Landkreis Donau-Ries. Und schließlich gehören die Baierfelder kirchlich zum oberbayerischen Bistum Eichstätt, politisch jedoch zu Schwaben.

Von: Christian Jungwirth

Stand: 27.02.2022 | Archiv

Prächtig schaut sie aus, die Pfarrkirche von Baierfeld, mit ihrer gedrungenen Form und der markanten Zwiebelturmhaube. Im Mittelalter war sie der Muttergottes geweiht, erst seit dem 17. Jahrhundert trägt sie das Patrozinium des Hl. Josef.

Prunkvoller barocker Hochaltar

Die jetzige Gestalt erhielt der Kirchenbau von 1482-1485, im Chorraum und der sogenannten Krypta sind noch Reste aus dem späten 13. Jahrhundert erhalten. 1696 wurde der Turm umgebaut, 1718 entstand die Sakristei und das Kirchenschiff wurde zudem verlängert.
Im Zentrum des Innenraums sticht dem Besucher sofort der prunkvolle Hochaltar von 1760 ins Auge. Er ist komplett aus Holz, vier Säulen prägen ihn, das Ganze ist in mehrfarbiger Marmorimitation gefasst. Mit Heiligenfiguren wurde hier wahrlich nicht gespart, sie sollen vor allem als Mittler zwischen himmlischer Dreifaltigkeit und dem irdischen Glaubensvolk dienen.

Drei Stahlgussglocken aus Apolda

Schlicht und modern nehmen sich dagegen Volksaltar und Ambo aus, beide gestaltet vom Herrschinger Künstler Hans Kreuz. Um 1750 entstanden die für eine Dorfkirche mächtige Kanzel sowie das gegenüberhängende Wandkruzifix mit jeweils üppigen spätbarocken Verzierungen, beides Objekte aus der Kirche von Bergstetten.
Im wuchtigen Glockenturm von St. Josef verrichten seit 1921 drei Stahlgussglocken aus Apolda in der Stimmung a, h und cis ihren Dienst, einige der wenigen ihrer Art, die noch aktiv in Gebrauch sind.


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