Zwölfuhrläuten Bächingen an der Brenz in Schwaben
Die kleine Gemeinde Bächingen an der Brenz liegt am südwestlichsten Rand des Landkreises Dillingen. Politisch ein glasklarer Grenzfall, in Wurfweite liegt nämlich die Landesgrenze zu Baden-Württemberg. Die Lage im Donauried, die Nähe zum Schwäbischen Donaumoos zieht jährlich viele Urlauber, Wanderer und Radfahrer regelmäßig in den Bann und die Region.
Der Ort mit heute knapp 1.400 Einwohnern selbst ist allemannischen Ursprungs, viele Herrschende und Kriegsgewinnler haben sich im Lauf der Jahrhunderte über Grenzen hinweg als Grundherren aufgespielt und abgewechselt. Nur wenige Konstanten haben sich erhalten: eine davon ist die tradierte evangelische Identität - und das mitten im katholischen Dillinger Land!
Überwiegend schmuckloser Saalbau
Die heute evangelisch-lutherische Nikolaikirche wurde ursprünglich im 15. Jahrhundert erbaut, Teile dieser Erstkirche wie die südliche Langhauswand sowie die Süd- und Westwand des Turms wurden 1752 beim Neubau wiederverwendet.
Im gesamten Innenraum der Nikolaikirche, einem überwiegend schmucklosen Saalbau, laden wenige schlichte Einrichtungsgegenstände das Besucherauge zum Entdecken ein.
Kargheit dominiert die Wände, sieht man von einigen Epitaphen ab, etwa für die Schloss-Erbauerin Margaretha von Westernach. Überlebensgroß fällt ein Gemälde von 1890 aus, das den Reformator Martin Luther zeigt.
Aus der Barockzeit haben sich zwei Prinzipalien erhalten: die Kanzel sowie der aus Holz geschnitzte Taufstein in Form eines Kelches.
Drei Glocken im Turm
Im Kirchturm der Nikolaikirche haben schon immer Glocken ihren Dienst erfüllt; im Lauf der Jahrhunderte hat man etliche davon jedoch umgegossen oder gar für Kriegszwecke abtransportiert. Seit 1950 erklingen, wie auch heute, drei Glocken zu unterschiedlichen Anlässen, die kleinste in der Stimmung c, die größte in der Stimmung g.