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Zwölfuhrläuten Aichach in Schwaben

Seit wann an der heutigen Stelle eine Kirche steht, weiß niemand genau. Um 1450 jedenfalls entstand der gotische Bau, von dem aber nicht einmal das Weihedatum überliefert ist.

Von: Franz Bumeder

Stand: 26.12.2017 | Archiv

Beweise dafür gibt es aber: sechs zugemauerte Fenster in der Wand des heutigen Mittelschiffs.

Mehrmals umgestaltet

Bis heute war Mariä Himmelfahrt dann den jeweiligen kunstgeschichtlichen Moden unterworfen. Die Barockisierung hinterließ im 18. Jahrhundert etwa die Kapellen am südlichen Seitenschiff.
Das Rokoko schenkte den Aichachern den bemerkenswerten Hochaltar des Schrobenhausener Schreiners Johann Anton Wiest, für Kenner eine Kopie des berühmten Asam-Altars im niederbayerischen Osterhofen.
Dann, eher ungewöhnlich, hielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Jugendstil Einzug. Der weltberühmte Münchner Architekt Richard Berndl tauchte den Innenraum der Kirche in einen violetten Farbton.
Bis 1955, dann wurden die Wände überstrichen, übrigens inklusive des Kreuzwegs, der aber demnächst wieder sichtbar gemacht werden soll.

Neue Bronzeglocken

Von außen fällt der mächtige 53 Meter hohe Turm sofort ins Auge. Eine frühere grüne Spitze, in alten Abbildungen noch erkennbar, wurde Ende des 16. Jahrhunderts durch die heutige Kuppel ersetzt. Darunter hängt die neueste Errungenschaft: sechs Bronzeglocken. Gegossen von der Firma Bachert in Karlsruhe, traten sie an die Stelle des Stahlgeläuts aus der Nachkriegszeit. Seit einem Jahr ertönen sie im "Salve-Regina"- und im "Te-Deum-Motiv". Geweiht wurden sie übrigens an zwei verschiedenen Terminen. Trotz High Tech war eine Glocke beim Guss zu Bruch gegangen.

Neben Maria hatte die Kirche in früheren Jahrhunderten übrigens noch einen zweiten Patron, St. Veit. Doch an den erinnert heute nur noch der alljährlich stattfindende Veitsmarkt in Aichach.


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