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Zwölfuhrläuten Wemding in Schwaben

Die knapp 6.000 Einwohner zählende Stadt Wemding liegt am Ostrand des Ries-Kraters, des kreisförmigen, flachen Kessels von etwa 25 Kilometern Durchmesser - eingebettet zwischen Schwäbischem Jura und Fränkischer Alb.

Von: Georg Impler

Stand: 23.09.2012 | Archiv

Sein Name stammt von der römischen Provinz "Raetia", die hier ihre Westgrenze hatte. Glaubte man lange, das Nördlinger Ries sei vulkanischen Ursprungs, so konnte 1960 nachgewiesen werden, dass vor nahezu 15 Millionen Jahren ein Asteroid von etwa eineinhalb Kilometern Durchmesser mit sechzigfacher Schallgeschwindigkeit eingeschlagen haben und den Krater gebildet haben musste.

Geburtsort der Fuchsien

Wemding wurde 793 in einer Urkunde Karls des Großen als Wemodinga erstmals erwähnt und 1343 von den Grafen von Oettingen zur Stadt erhoben. Der Blumenschmuck in der malerischen Altstadt und ein jährlicher Fuchsienmarkt erinnern daran, dass hier 1501 der berühmte Botaniker Leonhart Fuchs geboren wurde. Von seinem winzigen, hellblau gestrichenen Geburtshaus am Marktplatz sind es nur wenige Schritte zur katholischen Stadtpfarrkirche St. Emmeram. Ihre mächtigen, 64 Meter hohen Doppeltürme überragen die eng verschachtelte Wemdinger Altstadt.

Ursprünglich frühromanisch

Das vierstimmige, historische Geläute im Nordturm - drei Glocken stammen aus dem 16. und eine aus dem achtzehnten Jahrhundert – hat man 2010 zum 950. Weihejubiläum der Kirche um zwei Bachert-Glocken erweitert. Die ursprünglich frühromanische Basilika erhielt nach einem Brand seinen zweiten Turm. Umbauten um 1661 ergaben die heutige Baugestalt.

Beeindruckende Innenausstattung

Die Innenausstattung ist so kunstreich, dass sie nur in Stichworten angedeutet werden kann: Der Renaissance-Hochaltar mit Pieta, Apostelfiguren und Emmerams-Schrein, die gotischen Wandfresken im Chor und in der Annakapelle und natürlich die Stuckmarmor-Seitenaltäre von Dominikus Zimmermann mit den einzigartigen Steineinlegearbeiten über dem Altartisch verleihen dem Wemdinger Gotteshaus seine ganz eigene Würde.


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