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Zwölfuhrläuten Wangen im Allgäu

Wangen ist malerisch, im wahren Sinn des Wortes. Der Marktplatz der knapp 28.000 Einwohner zählenden Stadt und die Herrenstraße zeigen das am schönsten.

Von: Georg Impler

Stand: 01.01.2013 | Archiv

Das Ravensburger Tor oder der 500 Jahre alte Fidelisbäck – Gasthof und Bäckerei in einem - das Rat- und das Ritterhaus, die gotischen Treppengiebel und all die farbenbunten Wirtshausschilder, gar nicht zu reden von den zahlreichen und vielgestaltigen Brunnen, schaffen eine Atmosphäre von einladender Anmut.

Ewiger königlicher Schutz

Die Ansiedlung am Ufer der Oberen Argen wurde erstmals 815 als Wangun erwähnt - in einer Urkunde des Klosters St. Gallen. Der Stauferkaiser Friedrich II. sicherte dem Ort 1217 königlichen Schutz "für immer" zu und der Habsburger König Rudolf I. besiegelte siebzig Jahre später seinen Status als Freie Reichsstadt.

Ursprung in der Karolingerzeit

Die katholische Stadtpfarrkirche St. Martin, Gallus und Magnus steht am Marktplatz und geht in ihren Anfängen bis mindestens in die Karolinger Zeit zurück. Als sie Ende des 15. Jahrhunderts endlich zur heutigen, dreischiffigen Pfeilerbasilika wurde, hatte man schon 650 Jahre daran gebaut, erweitert und erhöht. Vermutlich ist das Gotteshaus fünfmal vergrößert worden.

Ihr Inneres prägen Spitzbogenarkaden, die Flachdecke und der 1421 geweihte Hochaltar sowie - besonders augenfällig - das 1901 in Temperafarben gemalte Allerheiligenbild über dem Chorbogen. Es zeigt die Dreifaltigkeit in der Mandorla, umgeben von Engelschören, Königen, Propheten und Heiligen des alten und neuen Bundes.

Markanter Kirchturm

Der 50 Meter hohe Turm mit seinen gotischen Schallfenstern und der grünen, doppelt gekröpften Viereckshaube ist das Wahrzeichen der Stadt. Fünf der sechs Glocken wurden 1950 in Landshut gegossen.


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