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Zwölfuhrläuten Wackersdorf in der Oberpfalz

Die einstige Bergbaugemeinde Wackersdorf, vor den Toren Schwandorfs gelegen, blickt auf eine, gerade im 20. Jahrhundert sehr bewegte Geschichte zurück. Der über Jahrzehnte existente Braunkohletagebau brachte der Gemeinde wirtschaftlichen Wohlstand. Allerdings war der begehrte Rohstoff auch Ursache für den Abbruch des alten Dorfes und dessen Umsiedlung an die heutige Stelle.

Von: Armin Reinsch

Stand: 26.12.2022 | Archiv

Deutschlandweit Schlagzeilen machte der Ort in den 1980er-Jahren mit den heftigen politischen Auseinandersetzungen rund um die geplante, letztlich nicht gebaute Wiederaufbereitungsanlage. Auf dem dafür vorgesehenen Gelände siedelten sich zügig bedeutende Industriebetriebe an und machten Wackersdorf zu einem bedeutenden Wirtschaftsstandort in der Oberpfalz.

Neue Kirche 1952 geweiht

Auch das alte Gotteshaus fiel dem Bergbau zum Opfer. Einige Ausstattungsgegenstände, darunter eine wertvolle barocke Madonna sowie die 1928 vom örtlichen Knappenverein gestiftete Figur der Hl. Barbara, Patronin der Bergleute, fanden jedoch Platz in der neuen Kirche. Die wurde nach Plänen des Regensburger Regierungsbaumeisters Hans Beckers errichtet und 1952 feierlich geweiht.
Moderne Wandgemälde an der Südwand des Langhauses schildern Leben und Sterben des Hl. Stephanus. Hervorzuheben ist auch das im Altarraum hängende, eindrucksvolle Kreuz, welches sich an romanischen Vorbildern orientiert und den leidenden wie zugleich erhöhten Christus darstellt. Viele bunte Glasfenster zeigen neben vielgestaltiger Ornamentik die zwölf Apostel sowie Engelsfiguren.

Zwei Glocken von 1782

Unter dem Spitzhelm des 42 Meter hohen Turms schwingt ein fünfstimmiges Geläut und erklingt heute am 2. Weihnachtsfeiertag besonders festlich zu Ehren des Kirchenpatrons St. Stephanus. Zwei Glocken wurden 1782 in Amberg, die übrigen 1950 und 1957 in Regensburg gegossen.


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