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Zwölfuhrläuten Roding in der Oberpfalz

Roding feiert 1.175 Jahre. Das ist zwar kein ausgesprochen rundes Jubiläumsdatum, aber die Stadt am Regen ergreift die wunderbare Gelegenheit, den Bürgern die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 844 wieder einmal ins Gedächtnis zu rufen. Und um zu feiern! Mit Konzerten, Ausstellungen, Theateraufführungen und vielem mehr.

Von: Regina Fanderl

Stand: 03.03.2019 | Archiv

Wahrzeichen und Mittelpunkt der Jubiläumsstadt ist der mit Zwiebel und Laterne bekrönte Turm der Stadtpfarrkirche St. Pankratius. Er ist als Campanile stehen geblieben, nachdem die alte barocke Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg abgebrochen und auch die Reste ihrer gotischen Vorgängerin beseitigt wurden.

Achteckiger Grundriss gleicht einem riesigen Zelt

An ihrer Stelle entstand nach den Plänen des Münchner Architekten Friedrich Haindl ein heller und geräumiger Bau mit Satteldach, der mit seinem achteckigen Grundriss einem riesigen Zelt gleicht. In der großzügigen Weite des Kirchenraums richtet sich die Aufmerksamkeit der Besucher auf Kunstwerke verschiedener Epochen. So etwa auf die schön bemalte, steinerne Marienstatue aus der Gotik mit Jesuskind und Stechpalmenblättern.

Ort mit dem ältesten Pankratius-Patrozinium in Deutschland

Das große versilberte Kreuz aus Holz über dem Altar stammt von dem Bildhauer Anton Rückel. Jesus ist hier nicht als Leidender dargestellt. Seine Arme sind vom Kreuz gelöst, als ob er die Gläubigen umarmen will. Ein weiteres Rückel-Werk ist eine Figur des heiligen Pankratius mit Reliquien des Patrons im Steinsockel. Roding ist der Ort mit dem ältesten Pankratius-Patroziniums in Deutschland.

Im Glockenstuhl des Campanile hängen sechs Glocken, von denen keine sehr alt ist. Das Regental hat immer wieder Krieg und Zerstörung erlebt, Markt und Kirche in Roding wurden 1755 bei einem verheerenden Brand schwer geschädigt. So stammt der Großteil des Geläutes aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.


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