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Zwölfuhrläuten Neumarkt in der Oberpfalz

In einem weiten Talkessel am Westrand des Oberpfälzer Jura breitet sich die rund 40.000 Einwohner zählende Kreisstadt Neumarkt aus. Ihre wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit erlebte sie besonders unter den Pfalzgrafen Johann und Friedrich II., welche im 15. bzw. 16. Jahrhundert hier residierten.

Von: Armin Reinsch

Stand: 20.02.2022 | Archiv

Das zum Teil erhaltene Pfalzgrafenschloss sowie die Hofkirche und die Johanneskirche sind sichtbare Zeugen dieser bedeutenden Epoche aus der Stadthistorie.

Ernennung zum Münster

Seit dem 24. Juni 2015 darf sich Neumarkt auch stolz "Münsterstadt" nennen, denn an diesem Tag erhob der Eichstätter Bischof die spätgotische Stadtpfarrkirche St. Johannes in den Rang eines Münsters. Gewürdigt wurden dabei besonders die Bedeutung des Sakralbaus für das religiöse und kulturelle Leben von Stadt und Region sowie dessen kunsthistorische Qualität.

Hochkarätige Kunstwerke

Zu den wichtigsten Ausstattungsstücken zählen unter anderem ein romanischer Taufstein, eine gotische "Madonna im Strahlenkranz" und eine Kopie des bekannten "Isenheimer Altars". Architektonisch bemerkenswert ist die Asymmetrie des Münsters. So weist das Kirchenschiff einen deutlichen Knick nach Norden auf und auch im Gewölbe des Chorraums werden geometrische Formen immer wieder aufgebrochen. Auffällig am Außenbau ist zudem die Verwendung zweier unterschiedlicher Sandsteinarten, welche den Wiederaufbau der Kirche nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg dokumentieren.

Umfangreiches Geläut

Von dem mit 72 Metern höchsten Kirchturm im Bistum Eichstätt, der Ähnlichkeiten zu den Türmen der Nürnberger Lorenzkirche aufweist, erklingt zwar nicht das tontiefste, dafür mit sieben Glocken aber das umfangreichste Geläut der Stadt. Es setzt sich zusammen aus drei historischen und vier modernen Instrumenten, die 1971 in Heidelberg gegossen wurden.


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