BR Heimat


13

Zwölfuhrläuten Köfering in der Oberpfalz

Die Pfarrkirche der Gemeinde Köfering im südöstlichen Landkreis Regensburg ist dem Heiligen Michael geweiht, er gilt auch als Patron der Ritter.

Von: Bernd Kellermann

Stand: 28.05.2023 | Archiv

Dies dürfte kein Zufall sein, grenzt doch die Kirche im Westen direkt an das Wasserschloss Köfering, dessen Herren seit 15 Generationen die Grafen Lerchenfeld sind.

Anfangs barocke Inneneinrichtung

Erbaut wurde St. Michael ab 1717, die Weihe fand 1732 statt. Die barocke Inneneinrichtung schuf um 1720 die Werkstatt des Augsburger Jesuitenschreiners Paulus Dilger. Über 150 Jahre später, 1885, war Barock nicht mehr angesagt, der Hochaltar wurde entfernt und der Kirche St. Peter im nahen Niedertraubling überlassen.

Bis in die 1960er Jahre hinein wurde die Kirche noch weiter ausgeräumt. 30 Jahre später, 1991, holte ein neuer Pfarrer die eingelagerten Teile des Hochaltars wieder zurück, ließ sie zusammenbauen und aufstellen.
Das Altarbild zeigt Maria und Johannes. Es wird dem Augsburger "Meister von 1477" zugeschrieben. Seitlich davon sind Wappen der Stifter des Altarbilds zu sehen, der Augsburger Patriziergeschlechter Lieber und Illsung. 2019 gelangte schließlich auch die barocke Kanzel wieder an ihren alten Platz zurück - sie lag jahrelang, in Einzelteile zerlegt, im Depot des Diözesanmuseums Regensburg.

Altehrwürdige Glocken

In der ehemaligen Seitenkapelle ist auch ein Epitaph, ein marmornes Grabdenkmal, für einen Grafen Lerchenfeld des 18. Jahrhunderts erhalten. Geschaffen hat es Franz Jakob Schwanthaler, der Vater des berühmten Ludwig Schwanthaler, er hat die Münchner Bavaria entworfen.

Fünf Glocken, einige davon 300 Jahre alt, läuten auch heute im Köferinger Kirchturm, der bei einem Umbau des Gotteshauses von der West- an die Südostseite versetzt wurde. Ein Grund dafür soll gewesen sein, dass Buben die Glockenseile nicht mehr so leicht von außen erreichen und zur Unzeit die Glocken anschlagen konnten.


13