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Zwölfuhrläuten Amberg in der Oberpfalz

92 Meter hoch erhebt sich der Turm der Martinsbasilika, der zweitgrößten Kirche der Oberpfalz, über die Dächer der mittelalterlichen Altstadt von Amberg.

Von: Armin Reinsch

Stand: 01.01.2023 | Archiv

1034 erstmals urkundlich erwähnt, waren der Ort und sein Umland vom 14. bis 17. Jahrhundert ein wichtiges Zentrum des Eisenerzbergbaus in der Oberpfalz. Daran erinnert heute unter anderem Ambergs Lage an der "Bayerischen Eisenstraße".

Altargemälde von Rubensschüler

Ab dem Jahr 1421 ließen wohlhabende Bürger an der Stelle eines romanischen Vorgängerbaus die Martinsbasilika in Form einer spätgotischen dreischiffigen Hallenkirche mit Chorumgang und einem Kranz von 19 Kapellen errichten. Als architektonische Besonderheit durchzieht eine umlaufende Empore den gesamten Kirchenraum.
Nachdem Ausstattung und Freskierung dem reformatorischen Bildersturm zum Opfer gefallen waren, erhielt St. Martin im 17. und 18. Jahrhundert ein kostbares Barockgewand, welches später wiederum durch die Neugotik abgelöst wurde. Erhalten ist allerdings unter anderem das bedeutende, 30 m² große Altargemälde des Rubensschülers Gaspar de Crayer. Es zeigt die Krönung Mariens sowie die Amberger Stadtheiligen.

Bedeutendes Glockengeläut

Jedem Besucher sei auch eine Turmbesteigung empfohlen, bei der man die einzigartige Dachkonstruktion des Kirchenschiffs bestaunen und von der Aussichtsgalerie einen herrlichen Blick auf Amberg genießen kann. Und dann gibt es da noch den wertvollen, vollständig historischen Glockenbestand.
Mit seinen neun Instrumenten aus dem Zeitraum von 1318 bis 1897 darf dieser zu den bedeutendsten der Oberpfalz gezählt werden. Neben einer Schlagglocke und der nur per Hand läutbaren Armesünderglocke bilden die übrigen sieben Glocken das Hauptgeläut, welches uns heute mit mächtigem, farbenreichem Klang in ein hoffentlich friedvolles neues Jahr 2023 geleitet.


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