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Zwölfuhrläuten Sachsenkam in Oberbayern

Wer im Tölzer Land zum bekannten Kloster Reutberg und dem romantischen Kirchsee unterwegs ist, kommt durch Sachsenkam, ein noch immer bäuerlich geprägtes, beschauliches Dorf.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 12.07.2020 | Archiv

Ob sich der Ortsname auf sächsische Ansiedler oder auf einen Gründer des Ortes mit Namen "Sahso" zurückführen lässt, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Die frühere Zugehörigkeit zum Kloster Tegernsee beweist jedenfalls eine Urkunde aus dem Jahr 1035. Danach gehört der Ort zum Besitz des Grafen Adalbero von Ebersberg. Den größten Teil ihres Grundbesitzes hatten die Herren von Sachsenkam vom Kloster Tegernsee als Lehen erhalten.

Deckengemälde mit heimischer Landschaft

Den Mittelpunkt des Ortes markiert der Spitzgiebelhelm der Pfarrkirche St. Andreas. Das Gotteshaus wurde in der Spätgotik errichtet und 1787 barockisiert, was ein Chronogramm über dem Chorbogen beweist. Der vierjochige Saalbau mit dem eingezogenen Chor ist anstelle des Stucks mit interessanter klassizistischer Dekoration und toskanischen Säulen im Langhaus geschmückt.
Auch die schlichten Altäre stammen aus dieser Zeit. Das Hochaltarblatt stellt den heiligen Andreas dar, dem auch das Deckengemälde mit Szenen aus seinem Leben gewidmet ist. Gezeigt werden die Berufung, das Martyrium und die Verklärung des Apostels. Letztere setzte der Maler in die heimische Landschaft mit dem Dorf Sachsenkam und dem Kloster Reutberg im Hintergrund.

Drei Bronzeglocken rufen zu Gottesdienst und Gebet und verkünden den Sachsenkamern die kirchlichen Tageszeiten und Feste. Zum Jubiläumsjahr passen sie besonders gut – sind sie doch gestimmt auf das festlich wirkende Gloria-Motiv.


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