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Zwölfuhrläuten Pullach in Oberbayern

Erste Hinweise auf eine Kirche in Pullach im Isartal finden sich im Güterverzeichnis des Herzogs Arnulf aus dem Jahre 1060. Dort ist für das Jahr 804 eine "ecclesia baptismalis ad Pohloh" verzeichnet.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 10.06.2019 | Archiv

Die alte Heilig-Geist-Kirche aus dem 15. Jahrhundert in der Ortsmitte reichte schon vor dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr aus für die ständig wachsende Gemeinde. Bereits in den 40er Jahren hatten engagierte Pullacher einen Kirchenbauverein gegründet. Jahre lang wurden Ausweichgottesdienste im Berchmanskolleg angeboten – sonst hätten die Gläubigen miteinander gar nicht feiern können.

Schlichter Sakralbau

1953 kam aus dem Erzbischöflichen Ordinariat der erlösende Anruf, der dem damaligen Ortsgeistlichen mitteilte: "Einer neuen Kirche in Pullach steht nichts mehr im Wege".
Der Entwurf des schlichten Sakralbaus mit dem gedrungenen Glockenturm stammt von Architekt Georg Buchner. Baubeginn war im Oktober 1955, ein Jahr später wurde das Gotteshaus von Kardinal Joseph Wendel eingeweiht. Draußen war es kalt, es schneite wie verrückt – doch drinnen war man glücklich über den neuen Kirchenbau.

Vierstimmiges Geläut

Der Altar war bereits so konzipiert, dass die Eucharistie zur Gemeinde hin zelebriert werden konnte. Schließlich wurde in den Folgejahren noch die Innenausstattung vervollständigt, erst durch das Triumphkreuz im Altarraum von Peter Moser, einem Pullacher Bildhauer, dann durch die Apostelfiguren, die Bürger der Gemeinde stifteten. Letztere schuf der ebenfalls ortsansässige Künstler Rudolf Rotter.

Klangliches Glanzstück und von überzeugendem, musikalischem Wert sind die Bronzeglocken des vierstimmigen Geläuts. Sie intonieren in freudig strahlender Festlichkeit das auf Dur gestimmte Motiv des Salve-Regina und wirken damit wie eine akustische Visitenkarte einer lebendigen Pfarrgemeinde.


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