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Zwölfuhrläuten Pasenbach in Oberbayern

Das kleine Dorf Pasenbach im nördlichen Dachauer Hügelland, heute ein Ortsteil der Gemeinde Vierkirchen, hat viel von seiner Eigenständigkeit bewahrt. Zum Beispiel die Erinnerung an die eigene Geschichte, und so kommt das 1200-Jahr-Jubiläum gerade recht.

Von: Regina Fanderl

Stand: 10.11.2019 | Archiv

Zum Glück ist früh viel aufgeschrieben worden. So steht in einer Urkunde vom 6. März des Jahres 819, dass ein Kleriker namens Tozi seinen Besitz "in einen Pasenbach genannten Ort, bei dem Glonn bezeichneten Fluss gelegen" der Freisinger Domkirche geschenkt hat. Zu diesem Besitz gehörte auch eine kleine Kirche, deren Patrozinium St. Leonhard seit 1524 bekannt ist. Rund 200 Jahre später kam als zweite Patronin die heilige Anna dazu.

Traditioneller Leonhardiritt wiederbelebt

Viele fromme Vertreter der Patrizierfamilie Barth sind in der Kirche begraben. Dazu schreibt der Historiker Lorenz von Westenrieder: 
"Eine kleine Stunde von Indersdorf liegt die barthische Hofmark Päsenbach von 45 Haushaltungen… Ich fand eine sehr kleine Kapelle, an deren Wänden die Geschlechtswappen derjenigen Barth herumhängen, welche hier begraben worden seyn mögen".

Und sie hängen noch heute in der hübschen Kirche mit dem holzschindelgedeckten Zwiebelturm - einem gotischen Bau, der in barocker Zeit umgebaut und neu ausgestattet wurde. Der eingezogene Chor hat ein schönes Stichkappengewölbe. St. Leonhard findet sich - zusammen mit St. Anna - am Hochaltar, im Deckengemälde und in Form einer tönernen Figur an der Außenwand des Chores. Dem Viehpatron zu Ehren wurde vor rund 30 Jahren der traditionelle Leonhardiritt wiederbelebt.

Sehr alte Glocken

Auf dem Turm befinden sich zwei Glocken aus dem Jahr 1519. Wohl wegen ihres damals schon hohen Alters haben sie die beiden Weltkriege unbeschadet überstanden und sind so mit all ihrem Klangvermögen am Pasenbacher Jubiläum beteiligt.


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