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Zwölfuhrläuten Höhenmoos in Oberbayern

Die Höhenmooser Kirche mit ihrem behäbigen Zwiebelturm ist nicht leicht zu übersehen. Von allen Himmelsrichtungen her krönt sie den Anblick eines beschaulichen, kleinen Dorfes, das schon 788 in einem Verzeichnis aller Güter und Besitzungen des Erzbistums Salzburg auftaucht.

Von: Regina Fanderl

Stand: 27.09.2020 | Archiv

Das ursprünglich romanische, heute barockisierte Gotteshaus wirkt auf den Besucher wie ein aufgeschlagenes Bilderbuch. Vor allem, wenn es sich, nach gebührendem Bewundern der drei hübschen Altäre aus dem frühen Rokoko, mit den teils gotischen Heiligenfiguren ganz besonderen Zeugnissen frommer Kunstfertigkeit zuwendet: den freigelegten Wandmalereien aus der Zeit um 1400.

Eine befindet sich an der Nordwand des Altarraumes und zeigt Christus in der Mandorla mit zwei posaunenblasenden Engeln, darunter die Apostel und in der untersten Darstellungsebene die Scheidung der guten von den bösen Seelen. Die einen marschieren in den Höllenrachen, den anderen sperrt der Höhenmooser Kirchenpatron St. Petrus die goldene Himmelstür auf.
Gotische Bildreste sind - auf Anfrage – auch an einer früher einsehbaren Stelle der Südwand zu sehen. Zu erkennen sind die Apostelfürsten Petrus und Paulus und im Zentrum Christophorus. Nach mittelalterlichem Glauben soll der Anblick dieses Heiligen "an dem nämlichen Tage" vor plötzlichem Tod und Unheil bewahren.

Rokokokreuzweg

Notabene: Aufmerksamkeit verdient auch der lebhafte Rokokokreuzweg mit der Künstlersignatur auf der 13. Station: "Gemahlen worden anno 1748 von Joseph antony Höttinger maller in Rosenhaimb." Höttinger war Tiroler und neben seinem künstlerischen Wirken in Rosenheim auch Bürgermeister.

Fünf Glocken im Turm

Im massiven Kirchturm hängen fünf Glocken. Sie wurden nach dem 2. Weltkrieg in zwei westfälischen Werkstätten im Salve-Regina-Motiv gegossen.


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