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Zwölfuhrläuten Halsbach in Oberbayern

In der von bäuerlichem Fleiß geprägten Landschaft des südlichen Landkreises Altötting liegt das 950 Einwohner zählende Dorf Halsbach. An Föhntagen hat man von den Anhöhen einen großartigen Ausblick in die Alpen.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 20.01.2019 | Archiv

Überregional bekannt geworden ist die Gemeinde durch das Laienspiel der Mitglieder der Waldbühne, die bei Aufführungen zahlreiche Besucher anlockt.

Neubau 1436

Im 8. Jahrhundert wird Halsbach in den "Breves Notitiae" des Salzburger Erzbischofs genannt als "Hadolvespach". Historiker vermuten aufgrund des Doppelpatroziniums Martin und Laurentius eine Pfarrgründung unter karolingischem Einfluss. 1202 schenkt der Salzburger Erzbischof Eberhard II. die bestehende Kirche dem nahen Zisterzienserkloster Raitenhaslach. 1436 wurde ein Neubau errichtet. Möglicherweise hat dabei auch der berühmteste Sohn des Ortes, Meister Jörg von Halsbach – Erbauer der Münchner Frauenkirche, als Lehrbub mitgearbeitet.

Geschlossenheit der Einrichtung

Am 24. August 1889 wurde die heutige Pfarrkirche eingeweiht: ein eindrucksvolles Gotteshaus von beachtlicher Größe im neuromanischen Stil mit 750 Sitzplätzen. Wer die Kirche durch das Hauptportal unter der Rosette betritt, wird überrascht sein von der selten ursprünglichen Stimmung des von einer Tonne überwölbten, mit Schablonenmalerei ausgemalten Raumes, der sein Licht durch große Rundbogenbuntglasfenster erhält. Auch die Geschlossenheit der Einrichtung mit den drei Altären, der Kanzel und der Merz-Orgel überzeugt noch heute und führt fast automatisch zu innerer Einkehr.

Aus dem hochaufragenden Turm mit Spitzgiebelhelm erklingen vier Glocken. Die drittgrößte trägt die Jahreszahl 1886 und wurde im nahen Burghausen gegossen. Die große Martinsglocke von 1949 hat ein Gewicht von 1310 kg und trägt die Inschrift: Heiliger Martinus schütze Halsbach!


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