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Zwölfuhrläuten Eitensheim in Oberbayern

"Bleistift Gottes" – so wird der nadelspitze Kirchturm der Eitensheimer Pfarrkirche auch genannt. Seine heutige Form erhielt er in Folge eines tragischen Ereignisses, das vor ziemlich genau 60 Jahren stattfand.

Von: Armin Reinsch

Stand: 22.12.2019 | Archiv

Bei einem Scheunenbrand in der Nacht des 8. Dezembers 1959 griff das Feuer durch Funkenflug auch auf den damaligen Kirchturm über und zerstörte die neugotische Spitze. Der gesamte Turm wurde daraufhin neu errichtet. Es war bereits der dritte Brand im Lauf der über 800-jährigen Kirchengeschichte. 1644 und 1797 verursachten Blitzschläge ebenfalls große Schäden am Gebäude.

Ausstattung eher nüchtern

1959 war auch die Erweiterung der Pfarrkirche schon in vollem Gange – die starke Bevölkerungszunahme in der vor den Toren Ingolstadts gelegenen Gemeinde machte diese notwendig. Wegen der Lage der Kirche kam nur eine Vergrößerung nach Westen in Frage.
Nach Plänen des Ingolstädter Architekten Ludwig Geith entstand ein geräumiger Anbau mit hoch aufragendem Dach. Die Ausstattung ist sehr nüchtern und enthält einige Gegenstände der Vorgängerkirche. Besonders erwähnenswert ist ein barockes Gemälde mit einer Darstellung der Vierzehn Nothelfer.

Neuer Glockenstuhl

Von den historischen Glocken befindet sich keine mehr im Turm. Das heutige dreiteilige Geläut schuf Karl Czudnochowsky aus Erding im Jahr 1950. Weil der bisherige Eisenglockenstuhl stark in die Jahre gekommen war und sogar ein Absturz der Glocken drohte, ließ man die Konstruktion im Jahr 2011 durch eine neue aus Eichenholz ersetzen - auf dass die Eitensheimer Glocken nun hoffentlich für lange Zeit wohlklingend und sicher ihren Dienst verrichten können.


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