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Zwölfuhrläuten Kösching in Oberbayern

Der Markt Kösching mit seinen gut 9.000 Einwohnern liegt nordöstlich von Ingolstadt im Landkreis Eichstätt. Die Jurahöhen am Südrand der Fränkischen Alb deckt das große Waldgebiet des Köschinger Forstes, der einst Teil eines ausgedehnten Königsguts war.

Von: Dr. Jörg Haller

Stand: 28.11.2010 | Archiv

Kösching wird als "Cheskingen" um das Jahr 895 erstmals urkundlich erwähnt. Viele archäologische Funde zeigen aber, dass diese Gegend schon seit der Jungsteinzeit besiedelt ist.

700 Jahre Markt Kösching

Als die Römer die Donau überschritten, gründeten sie hier im Jahr 80 nach Christus das Kastell "Germanicum", das den Grenzwall Limes unterstützte, aber 242 wieder aufgegeben wurde.

Im Hochmittelalter saßen die Grafen von Hirschberg auf der Köschinger Burg, die zusammen mit dem Forst 1293 an die Wittelsbacher fiel. Vor genau 700 Jahren ernannte Herzog Ludwig, der spätere Kaiser Ludwig der Bayer, Kösching zum Markt - und dieses Ereignis feierte man 2010 mit einem veranstaltungsreichen Festjahr.

Barockes Kunstwerk

Im ehemaligen Kastellgelände am lang gezogenen Marktplatz erhebt sich die barocke Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Sie entstand 1717 anstelle der Vorgängerkirche, für die eine Altarweihe bereits im Jahr 942 belegt ist. Nur die mittelalterliche Turmbasis blieb stehen und trägt den barocken Aufsatz mit den vier Glocken. Die äußerst prächtige Innenausstattung des hohen, einschiffigen Baus mit den fünf kunstvollen Altären, den Figuren und Stuckarbeiten vermittelt ein festlich glänzendes Bild. Ein Altar verweist auf die Köschinger Sebastiani-Bruderschaft, die sich 1651 nach einer Pestepidemie gegründet hat und noch heute sozial engagiert ist.

Auch eine Bauernbruderschaft gibt es in Kösching, die den traditionellen Bauernjahrtag um Mariä Lichtmeß feiert. Jeder Mann erhält dann eine Zitrone und einen Rosmarinzweig - als Symbole für Gesundheit und Glück.


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