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Zwölfuhrläuten Götting in Oberbayern

Malerisch eingebettet in die Fluren am rechten Mangfallufer liegt das 1600 Einwohner zählende Pfarrdorf Götting am Fuß des Irschenbergs. Die Zeugnisse menschlicher Besiedlung gehen hier bis in vorgeschichtliche Zeit zurück.

Von: Georg Impler

Stand: 01.06.2009 | Archiv

So hat man Steinwerkzeuge aus der Zeit um 4000 v. Chr. gefunden, und auch der Ortsname, der soviel bedeutet wie "bei den Leuten eines Goten" weist auf die lange Ortsgeschichte hin.

1.200 Jahre Kirchengeschichte

So verwundert es nicht , dass auch die schöne Michaelskirche - ein Bau Wolfgang Dienzenhofers - eine zwölfhundertjährige Geschichte hat. Ein ganzes Festjahr mit Ausstellung, Serenaden, Festgottesdienst und Jubiläumsnacht widmet man diesem Anlass.

Einsatz um Frieden und Freiheit

Einen besonderen Akzent setzte dabei die Enthüllung und Segnung des eindrucksvollen Bronzedenkmals im Friedhof, das an Pfarrer Josef Grimm und an Lehrer Georg Hangl erinnert, die in den letzten Kriegstagen für ihren Einsatz um Frieden und Freiheit von fanatischen SS-Leuten ermordet wurden.

Spätbarocker Glanz

Wer das hohe, lichtdurchflutete Kirchenschiff betritt, dem fallen sogleich die Stuck umspielten, barocken Deckengemälde und die kostbaren Altäre auf. Besonders beeindrucken das barocke Cruzifix im Chorbogen, die reiche Kanzel und die zahlreichen, ebenfalls barocken Heiligenfiguren. Eine vierjährige, 2002 abgeschlossene Generalsanierung hat dem Gotteshaus seinen spätbarocken Glanz zurückgegeben.

Romanischer Ursprung

Die Spendenfreudigkeit der kleinen Göttinger Kirchengemeinde reichte aber auch noch für die neue Orgel und den stattlichen Ökonomiepfarrhof, der zum Pfarrzentrum umgestaltet wurde. Im ursprünglich romanischen Turm, den man beim Neubau 1724 aufstockte und mit einer Zwiebelhaube versah, läuten vier Glocken. Die fünfte, die kleinste und älteste, passt nicht zum Ensemble und wird nur als Angelus- und Sterbeglöcklein verwendet. Sie ist über 500 Jahre alt.


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