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Zwölfuhrläuten Bayerisch Eisenstein in Niederbayern

Was für ein herrlicher Rastplatz liegt auf dem Weg von Bodenmais hoch zum Großen Arber! Das "Mittagsplatzl" - aus berufenem Munde einst als "schönstes Fleckerl im ganzen Woid" bezeichnet.

Von: Klaus Alter

Stand: 12.03.2021 | Archiv

Der Blick schweift fast automatisch runter zum Großen Arbersee, rüber in den Böhmerwald und zum Großen Falkenstein. Und da vorn ist eine große Kirche auszumachen, in freundlichem Gelb und Weiß getüncht, dazu ein mächtiger Turm mit geschwungener grüner Kupferhaube: St. Johannes Nepomuk in Bayerisch Eisenstein!

Kristallleuchter aus Zwiesel

Das geräumige Gotteshaus wurde 1908/1909 im neubarocken Stil errichtet. Der Innenraum besticht durch Helligkeit und Schlichtheit. Auch hier dominieren farblich Weiß und Gelb, dezent gesellen sich Grün, Rosa und Violett dazu. Die aus Stuck gefertigten Altäre und die mehr als ein Dutzend Heiligenfiguren im Kirchenraum ziehen sofort den Blick auf sich. Sozusagen als Gegengewicht zur Kanzel, die sich an den rechten Chorbogen schmiegt, befindet sich links auf gleicher Höhe eine eindrucksvolle Kreuzigungsgruppe.
Wie es sich für einen Ort gehört, der seit 1700 von Glashütten umgeben war, erhellt ein wertvoller Kristallleuchter den Kirchenraum; er wurde kunstfertig im nahen Zwiesel gefertigt.

Glocken-Idealquartett

Von den Turmglocken hat nur die größte die Beschlagnahmen beider Weltkriege heil überstanden. Sie wurde 1909 von Johann Hahn in Landshut gegossen. Auf ihren Grundton Cis baut sich das sogenannte Idealquartett mit den drei kleineren Glocken auf. Deren älteste, die kleinste, entstand 1925 ebenfalls in Landshut, die beiden mittleren goss Anton Gugg 1962 in Straubing.
Ein guter Tipp für alle Tagestouristen: nach dem Arber-Abstieg an der Talstation der Bergbahn mit dem Bus ab nach Bayerisch Eisenstein - und dann ganz entspannt St. Johannes Nepomuk besichtigen!


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