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Zwölfuhrläuten Neuschönau in Niederbayern

Neuschönau ist ein idyllischer Fremdenverkehrsort im mittleren Bayerischen Wald. In wunderbarer Berglandschaft an der Grenze zu Tschechien beginnt hier der Nationalpark von dem der Tourismus in der Region sehr profitiert. In Neuschönau steht auch ein großes Informationszentrum, das ein beliebter Ausgangspunkt ist für Wanderungen zu den Tiergehegen oder zum Berg Lusen mit seiner mit Felsblöcken bepackten Kuppe.

Von: Jörg Haller

Stand: 19.04.2009 | Archiv

Die Siedlung Schönau, die sich erst im 19. Jahrhundert in Alt- und Neuschönau teilte, wurde 1395 erstmals erwähnt. Kurz darauf ist hier eine Glashütte entstanden. Holz für die Feuerung und die Pottasche war in den riesigen Wäldern reichlich vorhanden, und der Quarz für die Glasschmelze konnte am nahen Katzberg gewonnen werden.

Bedeutende Glashütten

Viele bekannte Namen der Glasgeschichte des Bayerischen Waldes sind unter den oft wechselnden Besitzern zu finden. Anfang des 17. Jahrhunderts war es für ein paar Jahre der Glasmeister Thomas Kaiser, nach dem die Glashütte "Kaiserhütte" genannt wurde. Und noch heute bezeichnen sich die Neuschönauer als "Koishüttler", obwohl die lange und bedeutende Glashüttengeschichte schon 1844 zu Ende gegangen ist.

Eine Fassade aus Granit

In der Mitte des an einem Hang gelegenen Dorfes steht die katholische Pfarrkirche St. Anna. Sie wurde 1896 nach den Plänen des bedeutenden Münchner Architekten Hans Schott erbaut. Die Granitsteine für die schöne Steinfassade holten die Neuschönauer mühevoll aus dem Lusenhochwald. Es entstanden ein eleganter Turm für vier Glocken und ein hoher Kirchenraum mit Orgelempore und massiver, aber trotzdem leicht und warm wirkender Flachdecke aus Lärchenholz. Fünf große Barockbilder des Passauer Malers Johann Georg Unruh passen recht gut zu den Resten der neugotischen Ausstattung der Kirche, die die Neuschönauer vor wenigen Jahren sehr gelungen restauriert haben.


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