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Zwölfuhrläuten Vestenberg in Mittelfranken

So klein es auch sein mag: Das mittelfränkische Dörfchen im Landkreis Ansbach verdankt seine Existenz, seinen Namen und letztendlich auch seine Kirche dem fränkischen Rittergeschlecht Vestenberg.

Von: Regina Fanderl

Stand: 14.08.2016 | Archiv

Die adeligen Herren genossen hohes Ansehen im Kaiserreich und saßen in hohen Ämtern. Einer von ihnen war gar mit einer Tochter des Götz von Berlichingen verheiratet.

Pfarrei über 500 Jahre alt

Ein Rechtsnachfolger auf ihrer Burg, Ritter Conrad von Eyb zu Vestenberg, stiftete 1466 eine – so wörtlich - "ewige Meßpfründe und Kaplanei zu der von ihm erbauten Kirche und widmet dieselbe mit einem Wohnhaus, Garten und anderen Einkünften". Der Eintrag im Pfarrbuch hat große Bedeutung für die kleine Kirchengemeinde. Er dokumentiert, dass vor 550 Jahren die bis heute selbstständige Pfarrei Vestenberg gegründet worden ist. Doch nicht genug: Am 16. August 1891 wurde die neue Sankt Laurentiuskirche feierlich eingeweiht. Damit steht auch noch das 125-Jahr-Jubiläum der Pfarrkirche an!

1529 schon Messe in deutscher Sprache

Das neugotische Gotteshaus mit dem spitzen Turm steht hoch über dem Dorf, genau dort, wo einmal die längst verschwundene Ritterburg ihren Platz hatte. Die Kirche bildet zusammen mit der 1466 errichteten Kapelle, dem Burggarten und einer an der alten Burgmauer befindlichen Freilichtbühne ein herrliches Ensemble.
Vestenberg hatte sich früh der Reformationsbewegung Martin Luthers angeschlossen. Ritter Sebastian von Eyb erlaubte schon 1529, dass die Messe in deutscher Sprache gelesen und bei der Taufe auf das geweihte Öl verzichtet wird.

Im Jubiläumsjahr 2016 hat die Kirchengemeinde 480 Mitglieder. Viele von ihnen sind dabei, wenn am Sonntag nach Laurentius Kirchweih gefeiert wird. Ein Fest, zu dem am Kirchturm drei Glocken mit einem besonders feierliches Geläut beitragen.


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