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Zwölfuhrläuten Schauerheim in Mittelfranken

Im Aischgrund, wenige Kilometer vor den Toren von Neustadt an der Aisch, steht auf einer kleinen Sandsteinanhöhe die evangelische St.-Katharinen-Kirche des mittelfränkischen Ortes Schauerheim.

Von: Wolfgang Näßer

Stand: 21.11.2010 | Archiv

Schon von weitem ist der mächtige viergeschossige Turm mit Zwiebeldach, aufgesetzter Laterne und kleiner Haube zu sehen. Alte Quellen nennen das Jahr 1509 für die Grundmauern des ursprünglich nur zweistöckigen Chorturmes.

Bewegte Geschichte des Kirchenschiffes

Über das Aussehen der Vorgängerkirche, die erstmals 1403 urkundlich erwähnt wird, ist heute nichts mehr bekannt. Ausführlicher belegt ist die Geschichte des Kirchenschiffes. Mitte des 16. Jahrhunderts im "Markgräfler-Krieg" zerstört und wieder aufgebaut, wurde es rund hundert Jahre später im Dreißigjährigen Krieg wiederum verwüstet. Im Jahr 1731 entstand schließlich das heutige, tonnengewölbte Langhaus mit seiner auf drei Seiten umlaufenden Doppelempore.

Besonderer Standort des Kanzelaltars

Der Blick richtet sich in dem schlicht eingerichteten Gotteshaus vor allem auf den mächtigen Kanzelaltar, wie er typisch ist für die Kirchenbauten der Ansbacher Markgrafen. Den Aufbau bestimmen vier detailreich geschnitzte Säulen und die Kreuzigungsgruppe mit Marien- und Johannesfigur zu Seiten des gekreuzigten Heilands. Der besondere Standort des Altars lässt vermuten, dass er ursprünglich nicht für die Schauerheimer St.-Katharinen-Kirche bestimmt war. Wegen seiner Höhe passte er nicht in die Apsis und steht deshalb seit 1746 vor dem Chorbogen im Kirchenschiff.

Gotisches Sakramentshäuschen

Im Chorraum selbst, der seither als Sakristei genutzt wird, verbirgt sich eine weitere Kostbarkeit der Kirche: Die Reste eines gotischen Sakramentshäuschens aus vorreformatorischer Zeit.

Zum Gottesdienst ruft die Schauerheimer Gemeinde ein dreistimmiges Geläut. Zwei Stahlglocken von 1924 und eine in Nürnberg aus Bronze gegossene Glocke aus dem Jahr 1653.


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