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Zwölfuhrläuten Lehrberg in Mittelfranken

Schon von weitem ist am Oberlauf der Fränkischen Rezat, nur wenige Kilometer von Ansbach entfernt, die markante barocke Turmhaube der evangelischen Pfarrkirche St. Margarethen in Lehrberg zu sehen.

Von: Wolfgang Näßer

Stand: 21.06.2009 | Archiv

Die Marktgemeinde mit ihren gut 2.000 Einwohnern liegt direkt am jahrhundertealten Handelsweg zwischen Ansbach und Würzburg, der heutigen B13.

Sechs verschiedene Bauformen

An der höchstgelegenen Stelle der Dorfstraße, in der Ortsmitte, steht das stattliche Gotteshaus, das vor genau 950 Jahren vom damaligen Eichstätter Bischof Gundekar geweiht wurde. Von der einstigen Wallfahrtskirche gibt es noch heute den Unterbau des Turmes mit dem Chor. Im Lauf der Jahrhunderte erfuhr die Kirche zahlreiche Veränderungen. Sechs verschiedene Bauformen haben sich nachweisbar abgelöst. Ihre heutige Gestalt erhielt St. Margarethen im Jahr 1731. Der barocke Bau wurde nach Plänen von Johann David Steingruber, dem Baumeister des Ansbacher Markgrafen, errichtet.

Platz für 500 Gläubige

Das große Kirchenschiff bietet mit seinen beiden Emporen Platz für fast 500 Gläubige. Der schlichte Innenraum ist ganz auf den aus Holz gearbeiteten neugotischen Altar gerichtet. Das Bild des gekreuzigten Christus steht über den Figuren der drei Apostel Paulus, Johannes und Petrus. Auch Kanzel und Taufstein sind neugotisch. Die imposante Barockhaube des Kirchturmes wurde 1786 aufgerichtet.

Vier Glocken aus Bronze

Unter der vor wenigen Jahren komplett renovierten Dachkonstruktion läuten vier Bronzeglocken, die auch ein Stück der Geschichte von St. Margarethen widerspiegeln. Eine Glocke ist immer im Turm geblieben, zwei der drei im letzten Weltkrieg abgelieferten Glocken kamen nach 1945 wieder zurück. Eine große Glocke aus dem 16. Jahrhundert blieb verloren. Sie wurde 1957 ersetzt durch eine neue Glocke mit der Inschrift: "Gottes Wort bleibet in Ewigkeit".


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