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Zwölfuhrläuten Herzogenaurach in Mittelfranken

Ursprünglich hieß die Siedlung Uraha, was etwa "Viehtränke am Fluss" bedeutete (ur = Rind, aha = fließendes Gewässer). Daraus wurde dann später Aurach, ein in Bayern häufiger Orts- und Flussname.

Von: Ursula Naumann

Stand: 20.05.2002 | Archiv

Einst fränkischer Königshof

Zur Unterscheidung von vielen anderen Orten gleichen Namens wurde schon bald Herzogenaurach daraus, möglicherweise wegen der Herzöge von Andechs-Meranien, die im Mittelalter hier begütert waren. Die Siedlung war aus einem fränkischen Königshof hervorgegangen. Im Jahr 1002 schenkte sie König Heinrich II., der spätere deutsche Kaiser, zusammen mit anderen Ansiedlungen, darunter auch Erlangen, dem Würzburger Stift Haug. Heute ist Herzogenaurach die größte Stadt im Landkreis Erlangen-Höchstadt.

Prächtige Fachwerkbauten

Zwischen den beiden mächtigen Tortürmen mit ihren Scharwachtürmchen erstreckt sich der malerische historische Stadtkern mit dem Rathaus, dessen älteste Teile aus dem 15. Jahrhundert stammen, und den prächtigen Fachwerkhäusern, die zumeist nach den Zerstörungen des 30-jährigen Krieges entstanden. Etwas außerhalb dieses Zentrums, vermutlich auf dem Grund des ehemaligen Königshofs, steht die katholische Pfarrkirche St. Maria Magdalena, ein gotischer Bau, der aus einem noch älteren romanischen Gotteshaus hervorgegangen ist.

Abbild des Himmels

Schon von außen beeindruckt das Langhaus durch sein tief heruntergezogenes Dach, in dessen Vorderseite der Giebelturm integriert ist. Im Inneren geht der Blick nach oben zu der halbkreisförmigen, 35 Meter langen Tonnendecke. Die vielen aufgemalten Sterne zeigen, dass die Kirchendecke als Abbild des Himmels gedacht ist. Der barocke Hochaltar aus braunem Holz trägt neben den Bamberger Bistumsheiligen Heinrich und Kunigunde die Figur der Kirchenpatronin, Maria Magdalena.


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