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Zwölfuhrläuten Münchsteinach in Mittelfranken

Einer Schenkung König Konrads I. verdanken es die Münchsteinacher, dass sie heuer ihre erste urkundliche Erwähnung vor 1.100 Jahren feiern. Bei über 60 Festveranstaltungen stand auch immer wieder die evangelische Pfarrkirche, das St. Nikolaus Münster, im Mittelpunkt.

Von: Wolfgang Näßer

Stand: 02.12.2012 | Archiv

Auf einer kleinen Anhöhe am Ortsrand gelegen, ist die ehemalige Klosterkirche umgeben von Gebäuden der alten Benediktinerabtei, die über Jahrhunderte den Ort prägte. Noch heute existieren einige Wirtschaftsgebäude, das Badehaus und das vom letzten Abt erbaute Schlösschen.

Kirche zeitweise als Scheune verwendet

In der Klosteranlage und vor allem im Münster begibt sich der Besucher auf Zeitreise ins Mittelalter. In kaum einer mittelfränkischen Kirche hat sich eine so authentische Atmosphäre einer romanischen Pfeilerbasilika erhalten. Trotz des, dieser Architektur eigenen, spärlichen Lichts, fallen die rot und ocker bemalten Säulen und Bögen auf. Die originale Farbgebung ist erhalten, obwohl das Kirchenschiff nach der teilweisen Zerstörung des Klosters in den Bauernkriegen noch bis ins letzte Jahrhundert als Scheune verwendet wurde.
Seit einer Sanierung Ende der 1960er Jahre wird die komplette Kirche wieder als Gotteshaus genutzt. Besonders auffällig sind auch die zahlreichen, variantenreichen Säulenkapitelle: beeindruckende Steinmetzarbeiten aus dem 12. Jahrhundert.

Vierstimmiges Glockenensemble

Der Brand im Jahre 1821 hat einen der einst zwei Türme des Münsters zerstört und damit auch die Glocken. Bald gab es wieder ein neues, dreistimmiges Geläut im verbliebenen Turm. Nach den Weltkriegen aber war nur noch eine übrig. 1951 hat man ihr drei neue Bronzeglocken dazugesellt und so für ein vierstimmiges Ensemble gesorgt.


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