BR Heimat

Zeit für Bayern Vor der eigenen Haustür

Ferdinand Schreyer, Maronibrater | Bild: BR / Ulrich Zwack

Samstag, 17.07.2021
21:05 bis 22:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BR Heimat

Wandergewerbler, Seelenjäger und Hausierer
Ambulantes Gewerbe in Bayern
Feature von Ulrich Zwack

Baumgeschichten - vom Umgang mit der Natur
Von Susanne Roßbach

Wiederholung von 12.05 Uhr, Bayern 2
Als Podcast und in der neuen Bayern 2 App verfügbar

Wandergewerbler, Seelenjäger und Hausierer
Ambulantes Gewerbe in Bayern
Feature von Ulrich Zwack

Früher war ein Leben ohne Wandergewerbler gar nicht vorstellbar. Bis weit ins 20. Jahrhundert kamen noch hunderte von ihnen zu Fuß mit Kraxe, Rucksack, Handkarre oder Bauchladen in unsere Breiten, um Südfrüchte, Stoffe, Holz- und Kurzwaren, Einheitsbrillen, Besen, Bürsten und alles mögliche andere an die Frau oder den Mann zu bringen. Andere schliffen auf der Straße Messer und Scheren. Sie flickten Kessel, Töpfe und Pfannen. Sie lieferten bis zur Haus- oder Wohnungstür Kren, Kräutertees und Gewürze; Honig, Teppiche und Schmierseife; Wein, Staubsauger, fromme Erbauungsschriften und politische Flugblätter. Die Wandergewerbler boten auf den Märkten Arzneien und Wundermittel feil. Oder sie dienten als Lumpensammler der Wiederverwertung von Rohstoffen. Heute heißt das Recycling.
Hausierer in diesem herkömmlichen Sinn gibt es im 21. Jahrhundert nicht mehr. Ihre Funktion haben Onlineshops übernommen. Gerade in Corona-Zeiten ist der digitale Handel expandiert. Aber es gibt immer noch Menschen, die ihre Dienste direkt an der Haustüre anbieten.
(Wiederholung vom 11. Dezember 2016)

Baumgeschichten - vom Umgang mit der Natur
Von Susanne Roßbach
Bäume sind ein Symbol für Stärke und Schutz. Früher gehörte zu jedem Hof ein Baum. Zur Geburt oder zur Hochzeit wurde ein Baum gepflanzt. Längst ist bekannt, wie wichtig Bäume für das Klima sind. Jeder sitzt an einem heißen Tag gerne im kühlen Schatten einer großen Linde, Eiche oder unterm Apfelbaum. Doch Bäume im Dorf und in der Stadt sind mitunter umstritten: Sie sind im Weg und machen "Dreck". Die Lindenblüten im Frühjahr nässen, das Fallobst im Spätsommer lockt Insekten an und das viele Laub im Herbst macht Arbeit. Die Autorin Susanne Roßbach spricht mit Menschen, die mit ihren Hof- und Hausbäumen leben und mit Menschen, die die alte Tradition wieder neu ins Bewusstsein bringen wollen. Sie erzählt von einem 100jährigen Walnussbaum, in dem die Enkelkinder neben ihren Großeltern schaukeln, einer Pflanzaktion für Geburtsbäume und von einer 1000jährigen Tanzlinde, um die herum heute noch gefeiert wird. Ein Bürgermeister hat sein neues Haus um seinen alten Geburtsbaum herum gebaut und ein ganzes Dorf trifft sich im Herbst, um in einer Gemeinschaftsaktion das Laub einzusammeln. Bäume sind Leben.

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!