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BR Heimat - Habe die Ehre! Zum Tod von Wiesn-Wirt Richard Süßmeier

Richard Süßmeier | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 01.12.2020
10:05 bis 12:00 Uhr

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Richard Süßmeier war eine Legende als Wiesn-Wirt. Jetzt ist er mit 90 Jahren verstorben. Im Juni 2017 war er in "Habe die Ehre!" bei Hermine Kaiser zu Gast. Wir wiederholen die Sendung zu Ehren des gebürtigen Münchners.

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Richard Süßmeier zählte in der Wiesn-Szene zu den bekanntesten Gesichtern. Bis ins hohe Alter besuchte der gebürtige Münchner das Oktoberfest: Natürlich gehe er auf die Wiesn, sagt Süßmeier noch 2017. Damals war er 87 Jahre alt - ein paar Abstriche machte er allerdings. Er komme mittags, wenn die Lautstärke in den Zelten auf 85 Dezibel gedrosselt und der Andrang nicht so groß ist. "Am Abend ist mir zu viel Trubel. Ich bin ja nimmer der Schnellste. Da ist es gescheiter, man bleibt abends daheim."

Richard Süßmeier war als Wiesn-Wirt vom Armbrustschützenzelt auch 14 Jahre der Sprecher der Wiesn-Wirte. Schon damals haute Süßmeier markige Sprüche raus. Zum Beispiel den über den Verdienst der Wiesn-Wirte: "Ein Wiesnwirt verdient mal ein bisserl mehr, mal ein bisserl weniger. Aber das gleicht sich aus. Wenn er weniger verdient, macht ihm das mehr aus. Wenn er mehr verdient, macht ihm das weniger aus." Glatt könnte man meinen, das sei von Karl Valentin. Doch Süßmeier ist selbst ein spritziger Redner, der als "Kellnerin Maria" eine Fastenpredigt zum Starkbieranstich im Augustinerkeller hält. Ein Blatt vor den Mund nimmt er nicht.

Lustig war es im Leben von Richard Süßmeier nicht immer. Als er sich mit Peter Gauweiler wegen der Wiesn anlegt, zieht er den Kürzeren und verliert seine Zulassung als Wiesn-Wirt. Das hing ihm lange nach, doch er hat sich immer wieder aufgerappelt und neue Aufgaben gesucht. In "Habe die Ehre!" war er am 27. Juni 2017 bei Hermine Kaiser zu einem zünftigen Ratsch. Wir wiederholen die Sendung und erfreuen uns an den ein oder anderen Spitzen und Spitzfindigkeiten.

WH vom 27.6.17