BR Heimat

Bayern - Land und Leute Das vergessene Hippodrom von Benediktbeuern

Sonntag, 16.10.2016
15:05 bis 16:00 Uhr

BR Heimat

Runden drehen für König, Krieg und Kasernenhof.
Das vergessene Hippodrom von Benediktbeuern
Von Justina Schreiber
Als Podcast verfügbar
Wiederholung von 13.05 Uhr, Bayern 2

17.000 Pferde standen zu Beginn des Ersten Weltkriegs im Dienst der königlich bayerischen Armee. Schon zu Friedenszeiten war es keine leichte Aufgabe, genügend geeignete Tiere bereit zu halten. Denn die derben einheimischen Gäule eigneten sich allenfalls als Zugtiere für die Artillerie. Die edleren Reitpferde der Kavallerie dagegen mussten eigene Ankaufskommissionen meist aus Ostpreußen herbeischaffen. In sogenannten Remontendepots brachte man den minderjährigen Hengsten und Stuten dann militärische Disziplin bei. Der Stundenplan beinhaltete Schießübungen, Gewöhnen an Gepäck und Gehen im Gespann.

Eine der militärischen Fohlenschulen befand sich von 1818 bis 1921 auf dem Gelände des damals säkularisierten Klosters Benediktbeuern. Erst vor kurzem entdeckten Archäologen hier die Reliefspuren des heute komplett zugewachsenen Hippodroms, in dem Tausende von Remonten brav ihre Runden drehten, um den - im Felde geforderten - „entschlossenen Gang nach vorwärts“ zu trainieren.

Justina Schreiber auf Spurensuche im vergessenen Hippodrom von Benediktbeuern.