BR-Heimatspiegel extra Allerheiligen und Allerseelen im bayerischen Gedenken
Freitag, 01.11.2024
08:05
bis 09:00 Uhr
BR Heimat
"Den Todt betracht - die Welt veracht!"
Allerheiligen und Allerseelen im bayerischen Gedenken
Von Stefan Frühbeis
Den Todt betracht - die Welt veracht / Du muest reisen fremde Straßen. / Hast Guets gethan - so trags darvon! / Sonst wird man Dir nichts lassen... So steht es zu lesen auf einer Altarstufe in der Pfarrkirche im oberbayerischen Weyarn. Der katholische Feiertag "Allerheiligen" ist gewissermaßen ein Sammel-Feiertag. Nachdem in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten die Zahl der Heiligen schnell die Zahl der Kalendertage überschritten hatte, diente bald ein gemeinsamer Gedenk-Tag dem Andenken aller Heiligen. Papst Gregor IV. legte im Jahr 835 den 1. November als Datum für "Allerheiligen" fest. Hundert Jahre später wurde der Feiertag um einen Gedenktag für alle Verstorbenen ergänzt: "Allerseelen". Stilles Gedenken, Gräbergang und Gräbersegnung, brennende Kerzen in den Friedhöfen kennzeichnen diesen sogenannten "stillen" Feiertag, an dem zum Beispiel Tanzveranstaltungen oder laute Musik gesetzlich verboten sind. Im süddeutschen Raum hat sich der kulinarische Brauch von "Allerheiligen-Striezl", "Allerseelen-Zopf" oder "Seelen-Brot" bis in die heutige Zeit erhalten. Im Kirchenjahr gilt der November als ein Monat der Besinnung und des Gedenkens, der "Heimatspiegel extra" von Stefan Frühbeis am Morgen des ersten Novembertags wird diese Stimmung aufgreifen.