BR Heimat

BR-Heimatspiegel extra Jüdisches Leben im Alpenland (1)

Jüdisches Leben in Bayern: Konrad Mautner | Bild: Jüdisches Museum Hohenems

Sonntag, 17.04.2022
08:05 bis 09:00 Uhr

BR Heimat

Zither, Kippa, Trachtengwand
Jüdisches Leben im Alpenland (1)
Von Ulrike Zöller

Teil 2: Ostermontag, 18. April 2022, 8.05 Uhr

"Da sah ich den Weg, den ich gehen musste." Sagte sich der Kiem Pauli an jenem Weihnachtsabend, an dem ihm Ludwig Thoma das "Steyrische Rasplwerk" geschenkt hatte, eine dicke Liedersammlung des jüdischen Wiener Industriellensohnes Konrad Mautner. Lieder aus der Sammlung bildeten den Grundstock zur bayerischen Volksmusikpflege und sind heute noch in aller Munde. Wer Anfang des 20. Jahrhunderts in München etwas auf Trachten hielt, kaufte beim "Wallach", dem Trachtengeschäft, das traditionelle Stoffe, Dirndlkleider und Lederhosen anbot: Julius und Moritz waren zwei jüdische Brüder. Zahlreiche jüdische Familien in Österreich und der Schweiz ließen sich in Tracht oder Bergsteigerkleidung fotografieren; viele jüdische Bergsteiger aus dem Alpenland waren aber auch Pioniere des Alpinismus weltweit - bis ihnen in der NS-Zeit der Zugang zu Berghütten verwehrt wurde. Ebenso wie das Tragen von alpenländischer Tracht.

Ulrike Zöller begibt sich auf jüdisch-alpine Spurensuche in der Vergangenheit und der Gegenwart.