BR Heimat

Bayerisches Feuilleton Der Pumuckl und die Koboldisten

Samstag, 29.02.2020
08:05 bis 09:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BR Heimat

Rotes Haar, graue Schläfen
Der Pumuckl und die Koboldisten
Von Silke Wolfrum

Wiederholung am Sonntag, 20.05 Uhr, Bayern 2
Als Podcast verfügbar

Siehe auch Sonntag, 1. März 2020, 7.05 Uhr

Kobolde gibt es! Wer etwas Anderes behauptet ist entweder Pedant oder Pädagoge und wird in der folgenden Sendung eines Besseren belehrt. Beweise gibt es zu Hauf. Autorin Ellis Kaut hat Pumuckl gesehen und ihn dann einfach "abgeschrieben". Ganz ähnlich ging es Illustratorin Barbara von Johnson, na ja und Franz Fröhlich, Alfred Pongratz und Gustl Bayrhammer, also alle drei Meister Eder wissen ja sowieso Bescheid.

Doch nicht nur das: Wurden sie durch Pumuckl nicht selbst zum Kobold? Denn so brav und bieder ihr bayerisches Umfeld auch wirken mag, in jedem Bayern schlummert auch der Anarchist. Räuber Kneissl und Bayerischer Hiasl lassen grüßen!

Wer also denkt, die in den 60er Jahren im Bayerischen Rundfunk entstandenen Geschichten um Meister Eder und den Pumuckl seien Kinderkram oder Schnee von Gestern, der irrt gewaltig. Hier genügt es schon, die zahlreichen Koboldisten dieser Erde zu befragen. Sie alle wurden in ihrer Kindheit vom Kobold infiziert und tragen heute den Virus fleißig weiter: Über ihre Pumuckl-Vereine, Pumuckl-Museen, Pumuckl-Webseiten oder Pumuckl-Aufspür-Touren durch München.

Deswegen Vorsicht: Wer einmal dem Klabauter erlag, kommt ebenso wenig von ihm los, wie Pumuckl vom Leimtopf des Schreinermeisters.

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

Das Bayerische Feuilleton erzählt keine Geschichten, die schon 100 Mal erzählt wurden. Alle Spielarten von Geschichte hinter den Geschichten sind möglich. Wir nutzen die Chance für Spott, Scherz, Satire und Ironie. Uns interessieren Themen, in denen sich reale Ortschaften mit Literatur und Kunst verbinden. Wir schätzen Originale in der schönen neuen Medienwelt der "Unauffälligen". Wir bieten radiophone Geschichten mit Gedankenstoff und Spielraum für Gefühle. Als journalistisches Genre hat das Bayerische Feuilleton eine anspruchsvolle Tradition.