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Bayern - Land und Leute Pontius Pilatus, ein Franke auf dem Richterstuhl?

"Christus vor Pilatus", Joerg Breu d. Ae. (1502), Melk, Benediktinerstift | Bild: picture-alliance/dpa/akg-images/Erich Lessing

Freitag, 30.03.2018
15:05 bis 16:00 Uhr

BR Heimat

Von Forchheim nach Jerusalem …
Pontius Pilatus, ein Franke auf dem Richterstuhl?
Von Andreas Pehl
Wiederholung von 13.05 Uhr, Bayern 2
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

"Gelitten unter Pontius Pilatus" beten die Christen im Glaubensbekenntnis. Doch kaum jemand weiß, dass es ein Franke war, der Jesus verurteilte. Schließlich kam der Landpfleger Pontius Pilatus ja aus dem fränkischen Forchheim und gelangte später als Goldschmied über Rom nach Jerusalem. So zumindest weiß es die Legende. In Forchheim wurde einst sogar die Hose des Pilatus wie eine Reliquie ausgestellt. Bestattet wurde der römische Statthalter dann, wie es heißt, im Pilatussee in der Schweiz - oder vielleicht doch im Pilatusberg in Frankreich?

Seit dem Mittelalter kursieren in ganz Europa diverse Legenden zum biblischen Bösewicht. Der Pilatusforscher Gerhard Batz, Heimatpfleger im fränkischen Hausen, kennt die meisten davon - und auch ihren jeweiligen realen Hintergrund. Noch nie allerdings war Batz an einem Karfreitag am Ufer des Schweizer Pilatussees. Dort soll an jenem Tag ein purpurner Thron aus der Tiefe des Sees auftauchen, auf dem Pilatus, von Teufeln umgeben, sitzt und sich die Hände wäscht. Ein Blick auf den Wiedergänger bedeutet das eigene Todesurteil …

Angesichts solcher Überlieferungen darf man Gerhard Batz getrost die berühmte Frage des biblischen Pilatus stellen: "Was ist Wahrheit?"