Bayern - Land und Leute Das zweite Leben der Gabriele Münter

Dienstag, 31-10-2017
3:05 PM
to 4:00 PM
BR Heimat
Das zweite Leben der Gabriele Münter
"Von allen Reisen hierhin zurück"
Von Justina Schreiber
Wiederholung von 13.05 Uhr, Bayern 2
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Es dauerte, bis sie sich von dieser Kränkung erholte: Wassily Kandinsky,ihr einstiger Lehrer und langjähriger Lebensgefährte, hatte die Wirren des Ersten Weltkrieges genutzt, um den Kontakt zu ihr ohne Begründung abzubrechen. Für Gabriele Münter, die von 1915 bis 1920 in Skandinavien lebte, begann eine unstete Zeit voller Selbstzweifel. Erst als sie 1928 den Kunsthistoriker Johannes Eichner kennenlernte, kam sie wieder zur Ruhe. Der neun Jahre jüngere Mann animierte sie zum Weiter-Malen - wenn auch gelegentlich ziemlich direktiv. Eichner kümmerte sich außerdem um alles Geschäftliche und sorgte dafür, dass Münter ihr Murnauer Haus, das "Russenhaus", in dem sie mit Kandinsky gewohnt hatte, nicht verkaufte.
1931 zogen die beiden, die zeitlebens beim "Sie" blieben, dort ein. Inspiriert vom eigenen Garten und von Sträußen, die sie sich in der ortsansässigen Gärtnerei Müssig holte, schuf Münter hier in den 31 Jahren bis zu ihrem Tod vor allem Blumenstillleben. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die vormals "entartete" Künstlerin in den Genuss später Würdigungen. Sie gab mehr als genug zurück, indem sie der Stadt München zu ihrem 80. Geburtstag zahlreiche eigene Werke sowie Bilder Kandinskys und anderer Mitglieder der Künstlervereinigung "Blauer Reiter" überließ. Justina Schreiber erzählt vom zweiten Leben der Gabriele Münter in Murnau.