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Auf den Spuren einer bayerischen Kreatur Dr. Frankenstein und sein Monster

Das hätte sich Mary Shelley auch nicht träumen lassen. Als 1818 ihr Roman "Frankenstein" veröffentlicht wurde, hatte sie einen Fantasy-Klassiker geschrieben und den Prototyp aller späteren Horrorfiguren geschaffen. Die Kreatur tat ihren ersten Atemzug mitten in Bayern, in Ingolstadt.

Von: Tanja Gronde

Stand: 21.01.2020 | Archiv

Warum ausgerechnet Ingolstadt? Bis Anfang des 19. Jahrhunderts war die naturwissenschaftliche Fakultät der Universität die Hochburg der Medizinerausbildung. Davon hatte auch die junge Engländerin Mary Shelley gehört. Also ließ sie ihre Romanfigur, den Studenten Viktor Frankenstein, in den Kellern der Ingolstädter Anatomie eine Kreatur aus Leichenteilen zusammenflicken. Das Monster ist ein Bayer.

Das Gebäude der Alten Anatomie in Ingolstadt, aufgenommen 1980. Dort ist seit 1971 das Deutsche Medizinhistorische Museum untergebracht.

Die Faszination des Grauens

Bis heute regt die Schöpfung der Mary Shelley die Phantasie der Filmbranche an. Ein knappes Jahrhundert nach der Romanveröffentlichung wurde der erste Frankenstein-Stummfilm gedreht. 1931 folgte die berühmte Hollywoodverfilmung mit Boris Karloff. Kultcharakter haben Gruselserien wie die Addams-Family und The Munsters. Die vorläufig jüngste Verfilmung mit Daniel Radcliffe und James McAvoy lief 2016 in den Kinos.

Bayern 2 hat 2018 in Koproduktion mit GLM Music ein musikalisch- theatralisches Frankensteinhörbuch herausgebracht. Darin erweckt der österreichisch-amerikanische Schauspieler August Zirner den Kultroman zu neuem Leben, begleitet von dem Trio Spardosen-Terzett. Ausschnitte davon hören Sie am Samstag in der Zeit für Bayern, die sich auf die Spuren der Kreatur macht.


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