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Risiken minimieren Wie man sich vor Geschlechtskrankheiten (ein Stück weit) schützen kann

Es gibt durchaus Möglichkeiten, wie man mit relativ einfachen Mitteln auch im sexuellen Kontext zur Gesunderhaltung beitragen kann.

Von: Klaus Schneider

Stand: 27.05.2020

Ein Finger spielt mit einem zusammengerollten knallrosa Kondom. | Bild: picture-alliance/dpa

Alles, was wir als Basiskörperhygiene kennen, trägt dazu bei: nach dem Beischlaf zum Beispiel das Geschlechtsorgan zu waschen. Das ist bei Männer natürlich deutlich einfacher.

"Frauen würde man jetzt nicht empfehlen, irgendwelche Spüleinläufe oder ähnliches zu machen. Aber dazu gehört zum Beispiel, nach einem Sexualverkehr auf die Toilette zu gehen - das gilt für Mann und Frau gleichermaßen, um Entzündungen der Harnröhre unwahrscheinlicher zu machen. Gerade, wenn kein Kondom verwendet wird."

Dr. Christoph Spinner

Im Verdachtsfall: mit dem Partner reden!

Hat man den Verdacht, sich "etwas eingefangen" zu haben, gilt, dass man mit seinem Partner darüber sprechen sollte, denn sexuell übertragbare Erkrankungen sind nun mal sexuell übertragbar. Solange also noch eine aktuelle sexuelle Beziehung zum Partner besteht, gibt es auch die Möglichkeit der Übertragung. Und es ist häufig so, dass ein großer Teil der sexuell übertragbaren Erkrankungen zunächst bei asymptomatischen Infektionen zur sogenannten Besiedelung führt.

"Und wir wissen heute nicht so genau: Wann wird denn aus einer asymptomatischen Besiedelung eine Infektion und wann verschwindet sie auch wieder von alleine? Deswegen ist die Empfehlung ganz klar: den Partner bei sexuell übertragbaren Erkrankungen benachrichtigen."

Dr. Christoph Spinner

Das Kondom: Heilsbringer oder Lustkiller?

"Das häufig moralisch überhöhte Mittel des Kondoms hilft natürlich nicht gegen alles. Aber es ist eine mechanische Barriere und reduziert damit die Wahrscheinlichkeit, an einer sexuell übertragbaren Erkrankungen im Generellen relevant."

Dr. Christoph Spinner

Aber das Kondom ist nicht die Lösung aller Probleme, denn gerade bei Tripper oder auch Chlamydien spielen Schmierinfektionen eine ganz wesentliche Rolle. Sex geht nun einmal mit engem Körperkontakt einher.

"Und in diesem Kontext bleibt natürlich festzuhalten: Das Kondom reduziert für alle sexuell übertragbaren Erkrankungen die Wahrscheinlichkeit, aber es führt auch nicht dazu, dass es kein Risiko mehr gibt."

Dr. Christoph Spinner

Dr. Christoph Spinner sieht deutlich steigende Infektionszahlen von allen sexuell übertragbaren Erkrankungen, was auch damit zu tun hat, dass sich das Risikoverhalten entsprechend geändert hat.


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