Höhere Steuern für Omas Häuschen Wie gerecht kann Erben sein?
Wer erbt, zahlt Erbschaftssteuer. Weil sich 2023 bei der Bewertung von Immobilien einiges ändert, könnten auf Erben höhere Kosten als bisher zukommen. Wie gerecht ist Erben überhaupt? Wie hoch sollten Freibeträge eigentlich sein? Darum geht's im Tagesgespräch!
Die Ampelkoalition plant eine Neuregelung der sogenannten Immobilienwert-Verordnung. Wer eine Immobilie vermacht bekommt, muss deren Wert genau schätzen lassen. Ist das eine "Steuererhöhung durch die Hintertür", wie es die Union nennt?
Eine Befürchtung: Wenn für Erben von großen Mietshäusern die Kosten zu hoch werden, dann sehen sie sich zum Verkauf gezwungen – etwa an Investoren, die dann die Mieten erhöhen. Oder die Erben müssten wegen der Steuern Kredite aufnehmen, die sie jahrelang abbezahlen.
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Wie gerecht kann Erben sein? Das war die grundsätzliche Frage im Tagesgespräch. Gast war Prof. Stefan Gosepath von der FU Berlin. Der Philosoph stellt die Frage, wie gerecht Vererben eigentlich ist und er sagt: Eigentum sollte zeitlich begrenzt sein - nämlich auf Lebenszeit. "Vererben steht im Widerspruch zum Leistungsprinzip. Eine Erbschaft fällt einem sozusagen in den Schoß, die etwas erben, haben nichts dafür geleistet", betont Gosepath.
"Wir sollten versuchen, alle besser zu stellen! Die Antwort wäre Umverteilung. Wir könnten das, was wir an Erbschaftssteuer einnehmen, also alles, was über einen großzügigen Freibetrag hinausgeht, an die verteilen, die nichts erben."
Prof. Stefan Gosepath
Im Tagesgespräch sprach Moderator Achim Bogdahn außerdem mit Julia Roglmeier. Sie ist Fachanwältin für Erbrecht und berät gerade viele Mandanten zu den absehbaren Änderungen bei der Erbschaftssteuer.
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