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Auslöser und Symptome Wie äußert sich Polyneuropathie?

Bei Diabetikern ist der Blutzuckerspiegel über längere Zeit stark erhöht. Der Körper versucht dann, auf alternativen Stoffwechselwegen den überschüssigen Blutzucker abzubauen.

Von: Holger Kiesel

Stand: 28.01.2020

Zwei Hände berühren sich. | Bild: BR

Dabei entstehen Abbauprodukte, die einerseits selbst für die Nerven giftig sind und andererseits zusätzlich freie Radikale produzieren, die ebenfalls toxisch und proinflammatorisch wirken, also auch entzündliche Prozesse ankurbeln können. Dieser Vorgang wird als 'oxidativer Stress' bezeichnet. Zusätzlich verschlechtert sich durch begleitende Gefäßschädigungen die Durchblutung der peripheren Nerven.

Auch Alkohol ist ein Nervengift

Alkohol schädigt die Nerven grundsätzlich. Wie er die Entstehung einer Polyneuropathie begünstigt, ist noch nicht im Detail geklärt. Fest steht: Wird Alkohol verstoffwechselt, entstehen dabei giftige Abbauprodukte (z.B. Acetaldehyd), die die Nerven angreifen. Außerdem begünstigt exzessiver Alkoholgenuss einen Vitaminmangel, u.a. Vitamin B1 (Thiamin) und Vitamin B12, was die Nerven zusätzlich schädigt.

Symptome einer Polyneuropathie

Da ein Nerv sehr lang ist, zeigen sich die Symptome einer Polyneuropathie meist zuerst an den Nervenenden – in der Peripherie. Zu den Anzeichen können etwa Kribbeln, Brennen, Stechen oder Taubheit in Fingern, Händen, Armen, Zehen, Vorderfuß oder Fußsohle gehören. Sind auch motorische Nerven betroffen, lässt zudem oft die Kraft nach, das Heben der Füße fällt z.B. schwer, das Gangbild wird auffällig, man kann nicht mehr auf Fersen oder Zehenspitzen gehen, man stolpert häufiger oder bleibt mit den Füßen hängen. In den Fingern lässt oft die Feinmotorik nach, man hat Probleme z.B. ein Hemd zuzuknöpfen, Dinge fallen einem öfter aus der Hand. Das Gleichgewicht ist im Alltag gestört, z.B. fällt es schwer, auf einem Bein zu stehen, man kann sich die Hose nicht mehr anziehen, ohne sich anzulehnen oder hinzusetzen.

Plus- und Minussymptome

Man unterscheidet bei einer Polyneuropathie zwischen den sogenannten Plus- und Minussymptomen. Dabei versteht man unter Plussymptomen Beschwerden, die dazugekommen sind, wie etwa Brennen, Kribbeln oder Stechen. Minussymptome bezeichnen hingegen etwa den Verlust von Gefühl in Form einer Taubheit oder eines verminderten Temperaturempfindens, z.B. in Füßen oder Händen.


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