NNDW Diese Künstler*innen surfen die Neue Neue Deutsche Welle – und darum solltet ihr sie kennen
Immer mehr junge Künstler*innen bringen Musik raus, deren Sound sich herrlich nach den 80er Jahren anfühlt: Düstere Synthesizer und prägnante deutsche Texte. Perfekter Stoff für gefühlvolles Mitsingen und -tanzen. Woher diese Hommage und Weiterentwicklung der Neuen Deutschen Welle kommt und welche Künstler*innen man auf dem Radar haben sollte, lest ihr hier!

Die (Neue) Neue Deutsche Welle
In den 1980er Jahren überrollt sie sowohl den deutschen als auch den internationalen Musikmarkt: die Neue Deutsche Welle. In politisch turbulenten Zeiten, geprägt durch die 68er Bewegung, den Kalten Krieg und ein geteiltes Deutschland bricht eine Fusion aus New Wave und Punk in die Bundesrepublik ein. Geprägt sind die deutschen Texte durch eine zunächst erscheinende Simplizität. Doch dahinter stecken Texte von jungen Menschen, die musikalische Abziehbilder ihrer Realitäten schaffen, was dieses Genre so wahnsinnig nahbar und einfühlsam macht: Welt- oder Herzschmerz, der Weg mit der Bahn nach Hause oder ein Schrei, lieber ein Eisbär sein zu wollen. Die Musiker*innen, die diese Lieder schrieben, sind heute selbst keine Mitzwanziger mehr. Aber Mitzwanziger im Jahr 2025 feiern die ein oder andere Neue Deutsche Welle Hymne.
NNDW-Künstler:innen brauchen keine Labels und ZDF Hitparade mehr, sie veröffentlichen ihre Musik direkt auf SoundCloud, Spotify und YouTube. Darunter auch Edwin Rosen, der 2020 "leichter//kälter" veröffentlicht und damit – mehr unbewusst – die Ära der Neuen Neuen Deutschen Welle einläutet. Ähnlich sind auch andere der Musiker*innen an die Sache rangegangen: Laptop und Synthesizer und dann texten, was einen eben gerade beschäftigt. Die Neue Neue Deutsche Welle erfindet das Rad natürlich nicht neu. Sie entspricht dem jetzigen Zeitgeist und bringt damit frischen Wind in die deutschsprachige Musiklandschaft.
Streichelt
Der gebürtige Nürnberger Hannes Weichelt macht seit seiner Jugend Musik in verschiedensten Gruppen und allerlei Genres. Hängen geblieben ist er nun ‒ ein Glück für uns ‒ in der NNDW unter dem Künstlernamen Streichelt. Sein Hauptaugenmerk liegt auf lyrisch anspruchsvollen Texten. Und obendrein sind seine Songs wahnsinnig tanzbar, was manchen finsteren Themen die Schwere nimmt.
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Streichelt - Fern
Nils Keppel
In eine Düsterkeit hüllt sich nicht nur Nils Keppels Musik, sondern seine ganze Ästhetik. Wer das Glück hatte, den Künstler schon mal live zu sehen, weiß, das da etwas ganz Großes schlummert! Zart hauchend singt Nils Keppel in „Wellblech“ einen Text, der sich in jedem Gymnasium in der Gedichtanalyse gut machen würde. Der Refrain hat die Kraft zu beschwören und man möchte am liebsten seiner Aufforderung folgen: ihm die Hand zu geben, als hätte er nie mit anderen getanzt.
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Nils Keppel - Wellblech (Official Video)
Spinnen
Bisher haben Sophie Neudecker und Veronica Burnuthian nur einen Song als Spinnen zum Streamen veröffentlicht. Der ballert dafür in guter alter Punk-Manier, aber so richtig! Synthsound wird von Bass und Schlagzeug überschallt und das Münchner Duo macht mehr als deutlich, dass man doch endlich mal auf unsere Gefühle achten sollte. Im Februar folgt dann der Release ihres Albums und wir warten gespannt!
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Spinnen: Geister
Nand
Kaum ein NNDW-Künstler schreit so sehr nach Sommer, Sonne, Popo wackeln, wie Nand! Das liegt an weniger düsteren Beats und den Themen, mit denen er sich in den meisten seiner Songs beschäftigt: Sie handeln von Spritz trinken, Kaffee und Kuchen und den Gefühlen, für eine ganze Nacht Lust nach jemanden zu verspüren. Mit seiner Trompete steht Nand auf der Bühne und spielt kleine Soli in und zwischen den Songs. Absoluter Feelgood Sound!
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Lust auf Dich
Modular
Spätestens nach ihrem Cover des NDW Hits „Goldener Reiter“ von Joachim Witt, sollte man die Hamburgerin Modular auf dem Radar haben. Sie aber nur auf das Cover zu reduzieren, wäre fatal! Im alliterativ und stilistisch perfekten Duo mit Mia Morgan singt sie über ein erstes queeres Verliebtsein, das alles einnimmt und so viel verspricht. Eine queere NNDW-Hymne, die einen mitreist und Lust auf Verliebtsein macht.
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MODULAR & Mia Morgan - Erste große Freiheit (Offizielles Musikvideo)
Fiese Luise
Der sanfte Gesang von Fiese Luise schwebt gerade so durch ihre Songs. In ihrer Spotify-Bio charakterisiert sie sich als „Beschützerin zarter Seelen, die in einer harten Welt ihren Platz suchen“, was die perfekte Beschreibung ihrer Musik ist. Nicht nur ihr Gesang schwebt, auch das Hörerlebnis lässt die Schwerkraft kurz vergessen.
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Geisternetz
Mamoré
Die fünf Thüringer können sich bandintern nicht einigen, wie sie ihren Namen aussprechen wollen: Mamoreeee oder Maaaaamore. Etwas skurriler bandinterner Beef, aber letztendlich vollkommen egal. Und ebenso knifflig, wie die Aussprache des Namens, ist auch die Beschreibung ihres Sounds: Mamoré könnte auf einem Volksfest oder in einem Techno Club laufen und alle hätten eine gute Zeit. So, wie es auch bei den meisten der NDW-Interpret*innen ist.
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