Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Pirsch durch Bayern Im Wald und auf der Heide

Seit Menschen Gedenken geht der Bayer zur Jagd. Zum einen für den Braten auf dem Teller, zum anderen wegen der Lust am Jagen. Ulrich Trebbin versucht einen unvoreingenommenen Blick auf die alte Kultur der Jagd in Bayern.

Von: Ulrich Trebbin

Stand: 20.01.2013 | Archiv

Heute polarisiert der „Waidmann“: Manche sehen in ihm den herzlosen Killer, der die lieben Hasen und Rehe totschießt. Auf der anderen Seite rügen ihn Waldbesitzer und Bauern, weil er sie zu wenig vor den gefräßigen Wildtieren schützt. Tatsächlich hat der Wildbestand aufgrund des immer milderen Klimas zugenommen. Inzwischen werden bereits Schonzeiten verkürzt und Nachtsichtgeräte eingesetzt, um mehr Wild zu erlegen.

Wichtig: Wildschweinjagd

Vor allem Wildschweine werden vielerorts zur Plage. Vor 30 Jahren sind noch 3000 Sauen pro Jahr geschossen worden, derzeit sind es schon zwanzig Mal so viele – Tendenz steigend. Der Abschuss muss sein, sagen Förster und Jäger: Denn der Mensch hat die natürlichen Feinde des Wildes – wie Wölfe, Luchse und Bären – ausgerottet und muss nun deren Aufgabe übernehmen, damit ein natürliches Gleichgewicht erhalten bleibt. Die Jäger sehen ihre Tätigkeit als die älteste Form des Naturschutzes.

Blick in Reviere, Krippen und Kochtöpfe

Ulrich Trebbin versucht einen unvoreingenommenen Blick auf die alte Kultur der Jagd in Bayern. Er hat Jägern beim Waidwerk über die Schulter geschaut: Wie sie Abend für Abend in ihrem Revier ansitzen, um vom Hochsitz aus die Bestände der Tiere zu sichten, wie sie Futterkrippen für den Winter aufbauen, wie Falkner mit dem Habicht Kaninchen jagen oder wie sie am 3. November in der Kirche zur Hubertusmesse das Jagdhorn blasen. Und natürlich kommt auch die Wildküche nicht zu kurz.


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