Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Holzarchitektur in Bayern "Ain hülzerne Behausung"

Dass moderne Holzgebäude vielerlei Annehmlichkeiten bieten, ist bekannt. Aber auch in den Holzhäusern und -hütten vergangener Jahrhunderte lebte es sich nicht unbedingt schlecht – wobei Welten lagen zwischen einer einfachen Holzfällerhütte und dem prächtigen Vierseithof eines reichen Rottaler Bauern.

Von: Herbert Becker

Stand: 19.01.2014 | Archiv

Die ältesten von Archäologen nachgewiesenen Gebäude, bei denen das Baumaterial Holz Verwendung fand, waren Pfosten- und Flechtwerkhäuser, später kamen Blockhäuser dazu. Eines der ältesten Holzhäuser Bayerns, die so genannte Hien-Sölde, steht in Mitterfels im Bayerischen Wald. Untersuchungen haben gezeigt, dass das Haus im Jahr 1436 erbaut wurde. Dass der Bau nach dem Tod der letzten Bewohnerin im Jahr 1996 nicht abgerissen wurde, ist dem aufmerksamen Blick eines Architekten zu verdanken.

Ein oberbayerischer Bauernhof im Freilichtmuseum Glentleiten

Obwohl viele andere hölzerne Gebäude inzwischen verschwunden sind, bewahren Freilichtmuseen regional unterschiedliche Haustypen und dokumentieren die Entwicklung der Baustile. Nicht nur Wohnhäuser aus Holz sind dort zu sehen, sondern auch Ställe und Stadel, Kirchen und Kapellen und zahlreiche technische Einrichtungen wie Dächer, Dachrinnen und Schmuckelemente.

Holz heute

Inzwischen erlebt das Blockhaus eine Renaissance. Man weiß sein angenehmes Raumklima, seine hohe Energieeffizienz und die kurzen Bauzeiten zu schätzen. In Herbert Beckers Feature kommen Archäologen und Handwerker, Volkskundler und Hausforscher, Vertreter von Unternehmen, die Holzhäuser bauen, und Menschen, die sie bewohnen, zu Wort, um ein möglichst vollständiges Bild vom Wesen der Holzarchitektur zu vermitteln.


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