Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Der Hesselberg Zwischen Ideologie und Religion

Mit 689 Metern ist der Hesselberg im Landkreis Ansbach Mittelfrankens höchste Erhebung. Ein Berg, der viel über die Erdgeschichte verrät, aber auch höchst unerwartete Auskünfte gibt, wenn man ihn als "Zeugen" vernimmt.

Von: Godehard Schramm

Stand: 08.09.2013 | Archiv

Im Südwesten des fast saarland-großen Landkreises Ansbach erhebt sich mit 689 Metern Mittelfrankens höchster Berg. Wer mit diesem Riegel-Riesen nur das "Evangelische Bildungszentrum" verbindet und den Schatten des Nationalsozialisten Julius Streicher – der dort eine NS-Kultstätte etablieren wollte, ahnt nicht, worüber hinaus noch dieser "Zeugenberg" unerwartete Auskünfte gibt – wenn man ihn als "Zeugen" vernimmt.

Eine "Jura-Insel" mit "Gras-Gesicht"

Ein Schaf auf dem Hesselberg

Erdgeschichtlich ragt der Hesselberg als "Jura-Insel" aus der flachen Keuper-Umgebung. In der dörferreichen Umgebung wird von Obstbäumen inzwischen "Hesselberger Saft" gewonnen; zu alten Maulbeer-Bäumen kamen neue hinzu. Ohne 700 Schafe hätte der Berg aber längst sein "Gras-Gesicht" verloren.

Drei Flüsse und drei Religionen

Der Hesselberg mit seiner "Erholungsregion" liegt wie ein Riesenschiff im Drei-Flüsse-Land von Altmühl, Wieseth und Wörnitz - der besonders "schlängelreichen". Dieser Dreierbund findet eine Entsprechung auf religiöser Ebene: Zum einen mit der katholischen Gegend zwischen Herrieden und Ornbau. In Bechhofen wiederum wird noch jüdische Vergangenheit spürbar. Und an Pfingsten kommen zum evangelisch-bayerischen Kirchentag die meisten Besucher zum Hesselberg. Das "Evangelische Bildungszentrum" hoch droben zieht das ganze Jahr über Menschen an.

Aufschlussreiche und überraschende Einblicke

Im einst armen Umland werden neue Wege ersonnen, auch für die Infrastruktur. Ein privates Hesselberg-Museum lässt tief ins Innere blicken. Zeit für Bayern-Autor Godehard Schramm, der "fränkische Europäer", hat von seinen Entdeckungsreisen aufschlussreiche Stimmen und überraschende Hör-Bilder mitgebracht – von der "Musik einer stillen Landschaft" grundiert und mit Gedanken zum Phänomen "zwingender ideologischer Macht".

Weitere Informationen zum Hesselberg

Der Hesselberg ist vor allem bei Wanderern und Gleitschirmfliegern als Ausflugsziel beliebt. Weithin sichtbar ist sein 119 Meter hoher Sendeturm. Reste von zerstörten Kastellen und abgebrannten Burgen erzählen in der Gegend von der Zeit der Alemannen, Römer, Kelten und Ungarn, die den Hesselberg einst beherrschten. Weitere Informationen zum Hesselberg und der angrenzenden Region erhalten Sie im Internet:


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