Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Weiß-blau auf vier Pfoten Der Dackel - Lieblingshund der Bayern

Er folgt seinem Herrchen aufs Wort. Sagt man zu ihm: "Gehst jetzt her oder ned", dann geht er her - oder ned, und schaut einen an mit seinem Dackelblick. Eine Liebeserklärung an den charakterstarken Sturkopf, den Dackel.

Von: Christine Haberlander; Online-Fassung: Ulrike Ecker

Stand: 07.03.2018 | Archiv

Man findet ihn in Biergärten und in Schlossgärten, im Künstler-Loft genauso wie in der Zwei-Zimmer-Wohnung. Besonders oft findet man den Dackel aber in Bayern, denn kaum ein anderes Tier steht so für weiß-blaue Identität wie der langgezogene Vierbeiner.

So viel steht heute schon fest: Er wird ins Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg einziehen: der "Waldi", der Olympia-Dackel von 1972.

Seit einigen Jahren liegt er wieder im Trend und macht Labrador, Retriever und Mops Konkurrenz. Warum? Vielleicht, weil wir uns wieder mehr auf Traditionen besinnen; weil der Dackel für viele Werte steht - für Treue und Beharrlichkeit, für Durchsetzungsvermögen, für Entschlossenheit und Neugier - und weil niemand so treuherzig schauen kann wie er.

Längst hat der Dackel seinen Siegeszug um die Welt angetreten. Dackelnarrisch sind nicht nur die Bayern, sondern auch Japaner und Russen, Engländer und Amerikaner, die den Dackel Dachshund, Wiener Dog oder Sausage Dog nennen. Lang ist die Liste prominenter Dackelbesitzer: John Wayne, Willy Brandt und Napoleon, Andy Warhol und George Harrison und viele, viele mehr.

Ursprünglich ist der Dackel ein Jaghund, spezialisiert darauf Fuchs und Dachs in ihren Bauten aufzustöbern und ins Freie zu treiben.

Vielleicht das erste Dackelfoto überhaupt? Ein Jäger mit Dackeln (Aufnahme um 1865).

Die Jagd hat die Charakter-Eigenschaften des Dackels geprägt. Im engen Fuchsbau ist er auf sich selbst gestellt, muss selbst entscheiden und braucht bei der gefährlichen Jagd Mut und Entschlossenheit.

Die Selbstständigkeit hat er sich freilich auch außerhalb des Jagdreviers bewahrt. Das hat ihm seinen Ruf als liebenswerter Sturkopf eingebracht, der nach einem charakterstarken Besitzer verlangt.

Christine Haberlander - Autoren-Porträt

Bei Recherchen immer mit dabei: Paulinchen

Christine Haberlander arbeitet seit 25 Jahren für den Bayerischen Rundfunk. Seit 20 Jahren berichtet sie als Regionalkorrespondentin für den Hörfunk aus dem südöstlichen Oberbayern mit den Landkreisen Traunstein, Mühldorf, Berchtesgadener Land und Altötting.

Auf den Dackel ist sie selbst gekommen: Als 16-Jährige bekam sie von ihren Eltern den Tiroler Rauhaar-Zamperl Kati geschenkt, danach folgte Trixi vom Römerhof und zuletzt Pauline, ein brauner Dackel-Terrier-Mischling.


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