Bayern 2 - Zeit für Bayern


8

Apfelernte im Kahlgrund Dieter Wissels mobile Kelter

Erntezeit allerortens – auch im Kahlgrund, wo Streuobstwiesen die Landschaft prägen. Startzeit der Hochsaison für Dieter Wissel, der mit seiner mobilen Obstkelterei am Untermain unterwegs ist und dort mithilft, zentnerweise Äpfel in feinen Apfelsaft zu verwandeln.

Stand: 06.09.2015 | Archiv

Das Interesse an den ertragreichen Streuobstwiesen und der Verwertung ihrer Früchte ist in den vergangen Jahren wieder gestiegen. Nicht zuletzt, weil findige Kleinunternehmer wie Dieter Wissel aus Mömbris sich für den Erhalt der Obstwiesen einsetzen. Vor ein paar Jahren hat sich der 53-Jährige mit der mobilen Kelterei einen Traum erfüllt. Hat seinen alten Job als Mechaniker und Betriebsrat an den Nagel gehängt und sich selbständig gemacht. Und das war die richtige Entscheidung, sagt er, wirtschaftlich und auch menschlich.

Gute Saison - trotz langer Trockenheit

Dieter Wissel setzt sich mit seiner mobilen Kelterei für den Erhalt der Streuobstwiesen ein.

Die Streuobst-Saison hat hier am Untermain gerade begonnen. Derzeit werden die frühreifen Sorten verarbeitet. Hochsaison ist dann – auch für Dieter Wissel und seine mobile Kelter - etwa ab Mitte September. Und so wie es aussieht, wird es eine gute Saison werden: Zumindest hier in der Region. Und das trotz der großen Hitze und der langen Trockenheit in den letzten Wochen

"Drei Zentner in einer Viertelstunde"

Die Äpfel werden per Fließband in eine Art Waschmaschine transportiert, gesäubert und dann zu Brei verarbeitet und gepresst.

Und so hat er mit seiner mobilen "Großkelterei im Mikroformat" derzeit alle Hände voll zu tun. In nur einer Viertelstunde verarbeitet er aus drei Zentnern Äpfel rund 100 Liter gekelterten Apfelsaft, pasteurisiert und in 5 -10-Liter Saftboxen verpackt. Das kommt an beim Kunden, die den Saft von ihren eigenen Früchten schätzen. Nebenbei erfahren Interessierte noch allerhand mehr, etwa wie der Rohstoff für Äbbelwoi kalt gekeltert wird und wie mit Speierling, Ebereschebeeren oder Quitten veredelt werden kann.

Zufriedene Kunden, das ist es was Dieter Wissel erreichen will. Natürlich verdient er mit seiner Dienstleistung Geld. Tatsächlich ist es ihm aber auch aus idealistischen Gründen sehr wichtig, dass sich viele Menschen für die Streuobstkultur begeistern lassen. Zumal es hier am Untermain noch die größten zusammenhängen Streuobstwiesen in ganz Bayern gibt. Und Dieter Wissel will auch alles dafür tun, dass das noch lange so bleibt.


8