Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Bayern genießen Frisch im Garten

Tomaten und Gurken ziehen, sich an den eigenen Beeren und Früchten erfreuen. Das ist ein vergleichsweise sicherer Genuss, der Gärtnern in den bayerischen Regionen offensteht. In der Juliausgabe unseres Magazins "Bayern genießen" schauen unsere deshalb Korrespondenten genauer in Gärten und Beete.

Author: Gerald Huber

Published at: 2-7-2011 | Archiv

Gartentor | Bild: picture-alliance/dpa

Niederbayern/Oberpfalz

Irina Zacharias von "Irinas Tomaten" in Maxhütte-Haidhof: Die Frau mit den 900 Tomatensorten

Irina und Ulrich Zacharias die haben sage und schreibe fast 900 Tomatensorten in ihrem Garten bei Ponholz in der Oberpfalz gesammelt. Tomaten mit so schönen Namen wie Anastasia, Elberta Girl oder Goldita und die teilweise lang vergessen waren. Die beiden haben aus ihrem Hobby einen Beruf gemacht. Während sie das wandelnde Lexikon ist, hat er seinen ursprünglichen Beruf an den Nagel gehängt und arbeitet inzwischen als Gärtner der eigenen Tomaten-, Chili- und Paprikapflanzen, deren Samen er über das Internet verkauft.

Tomatenkonfitüre: Rezept: Irina Zacharias


  • 1 kg Tomaten (am besten milde weiße oder gelbe Tomaten)
  • Salz, Pfeffer
  • 500 g Gelierzucker



Die Tomaten kochen, pürieren, durch ein Sieb streichen, um die Schalen zu entfernen, salzen, pfeffern und dann mit dem Gelierzucker kurz aufkochen - in ein Weckglas füllen und im Kühlschrank aufbewahren. Tomatenkonfitüre passt immer gut zu Käse oder Gemüsekuchen.

Mainfranken

Gemüse aus dem bayerischen Gartenland rund um Kitzingen

Das heutige Thema ist bayerisches Gartengemüse. Rund um das mainfränkische Kitzingen hat zur Zeit die kleine Landesgartenschau ihre Pforten geöffnet. Unter dem Motto "Gartenstadt am Fluss" zeigt Kitzingen noch bis 21. August den Besuchern, woher unser Gemüse für Bayern kommt. Der Kitzinger Stadtteil Etwashausen und die Nachbarorte Albertshofen und Segnitz bilden nämlich zusammen ein Zentrum des Gemüseanbaus in Unterfranken. Zunächst aber besuchen wir Markus Geissel in Brünnau, der aus dem Gemüse seiner fränkischen Heimat alles Mögliche macht: Traditionelles genauso wie Exotisches.

Oberbayern

Gärtnern für den "dummen Stadterer" - ein Bauer in Johanneskirchen vermietet seinen Acker an ca. 200 Nutzer

Noch bis vor wenigen Jahrzehnten hat man beim Stichwort "Garten" in den seltensten Fällen an Rasen gedacht und reine Blumenrabatten. "Garten" war vor allem der Inbegriff eines Nutzraums, aus dem man sich preiswert und vor allem sicher selbstversorgen konnte. Nach wirtschaftswunderlichen Abwegen zu Koniferen und anderen Ziergehölzen hat das Gemüse aber längst wieder Konjunktur.

Nicht zuletzt deshalb, weil man da weiß, was man hat und Spritzmittel oder EHEC kein Thema sind. Besonders in den Städten ist die Sehnsucht danach groß - auch wenn die Gärten hier naturgemäß klein oder gar nicht vorhanden sind. Doch dem kann abgeholfen werden - zumindest in München. Seit über 10 Jahren können sich die Stadterer am Stadtrand ein Stückerl Acker mieten und darauf ihr Gemüse anbauen.

Münchner Kräutergärten: Selbsternte für jedermann

Mehr Informationen erhalten Sie in der Informationsborschüre der Stadt München. Hier als .pdf zum Runterladen

"Münchner Krautgärten" nennt sich das Projekt, bei dem die Stadt München mit Bauern des Umlandes, aus dem sogenannten Grüngürtel zusammen arbeitet - die erste Familie, die 1999 13 kleine Ackerparzellen vermietet hat ist die Bauernfamilie Pils im Münchner Stadtrand-Stadtteil Johanneskirchen. Und genau dort hat heuer auch unsere Reporterin Christine Gaupp zum ersten Mal ein Stück Acker gemietet.

Schwaben

Der Interkulturelle Garten in Augsburg

Ein Garten ist nur dann ein Garten, wenn er einen Zaun, noch besser: eine Mauer drumherum hat. Ausgesperrt bleiben wilde Tiere genauso wie Menschen, die sich in Nachbars Garten gütlich tun wollen. Diese hermetische Grundbedeutung des Gartens konnte nie und kann bis heute nicht verhindern, dass sich Gartenneuigkeiten in Windeseile fortpflanzen. Bei einem Augsburger Projekt ist das, wenn man so will, über Erdteile rund um die Welt der Fall. Die Rede ist von den interkulturellen Gärten in Augsburg. Dort hat das Berufliche Fortbildungszentrum auf ehemaligem Kasernengrund eine Parzelle zur Verfügung gestellt, wo nun Leute aus aller Herren Länder garteln und ihr Gemüse ziehen, vom Thai-Basilikum bis zum Radi und Kartoffeln.

Mittel-/Oberfranken

Die Eremitage in Bayreuth

Der erste Garten der Menschheit war ja bekanntlich das Paradies - auch das selbstverständlich ein Garten mit einer unüberwindlichen Mauer drumrum. Diesem göttlichen Urgarten der abend- genauso wie der morgenländischen Gartenkultur sind seit altersher die Gärten der Fürsten abgeschaut. Der Fürsten, die in der Antike noch gottgleich, und später immerhin noch Fürsten von Gottes Gnaden waren. Bayern ist reich an solchen Fürstengärten. Einer der berühmtesten unter ihnen ist die Eremitage in Bayreuth. Wie im Paradies Euphrat und Tigris so strömen auch hier die Wasser in verschwenderischer Fülle.

München

Kleine Klostergärten in München

Bauerngärten sind große Mode. Aber wer sich heute einen Bauerngarten anlegt, einen Garten also mit Wegkreuz und strenger geometrisch-quadratischer Beeteinteilung, wer denkt dabei schon daran, welch altehrwürdige Geschichte sich genau mit dieser Gartenform verbindet?! Im Prinzip steckt dahinter der Atriumgarten römischer Wohnhäuser der Antike, wie er in der Spätantike und im Frühmittelalter von den Klöstern übernommen wurde: Ein Wegkreuz teilt den Garten in vier Viertel, in der Mitte der Brunnen. Der Klostergarten schließlich hat Schule gemacht und wurde zur Grundlage des abendländischen Nutzgartens. Für die Mönche in ihrer Klausur war er aber nicht nur nützlich, sondern bot, mit dem Kreuzgang drumrum, auch Erholung. Eine zeitgenössische Adaption dieses traditionellen Gartenkonzepts findet sich im Meditationsgarten im Kloster Benediktbeuern.

Urlaubstipp: Kontakt

Kloster Benediktbeuern
Selesianer Don Boscos
Don-Bosco-Str. 1
83671 Benediktbeuern
Tel: 08857 / 88-0

Frisch im Garten - Das ist Bayern genießen im Juli - mit Gerald Huber und Beiträgen aus unseren sechs Regionalstudios


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