Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Bayern genießen Bayerns geistreiche Genüsse

Von Älpler Absinth bis Zirbelschnaps: Die Sendungen "Zeit für Bayern" und "Zwischen Spessart und Karwendel" stellen in ihrer Reihe "Bayern genießen" inspirierende Elixiere vor

Von: Olga-Louise Dommel

Stand: 24.04.2015

Holunderblüten und Flasche mit Holunderblütensirup | Bild: © fotoknips - Fotolia

Wie wär’s mit etwas Liebstöckel-Öl zum Tomatensalat? Einem Glas Meisterwurz als Aperitif? Oder darf’s ein wenig Passauer Glifftschmier sein – gegen schmerzhafte Hornhautrisse? Was alles in bayerischen Apotheken, Bauernhöfen, Klöstern und Manufakturen gebraut, gebrannt und angerührt wird, ist wirklich beeindruckend – in seinem Erfindungsreichtum, seiner Vielfalt und seiner mitunter jahrhundertealten Tradition. Sogar Liebestränke und Lebenselixiere sind darunter.

Die Sendungen "Zeit für Bayern" und "Zwischen Spessart und Karwendel" stellen am 2. und 3. Mai eine anregende Auswahl dieser erstaunlichen Genuss- und Heilmittel vor.

Genießen ist mehr als Konsumieren

"Wir wollen zeigen, dass Bayern ein Genießerland par excellence ist. Wir haben eine der größten und traditionsreichsten Küchen der Welt. Das haben wir in der Nachkriegszeit nur verlernt, durch die landwirtschaftliche Massenproduktion", erzählt Gerald Huber, Redakteur von "Zeit für Bayern". Er hat die Sendereihe "Bayern genießen" ins Leben gerufen, eine Kooperation von Bayern 2 und dem Bayerischen Fernsehen, in der sich einmal im Monat alles um die unerschöpfliche Welt der bayerischen Genüsse dreht. Aber Genuss ist viel mehr als Essen und Trinken. "Das Schöne an der Reihe ist auch, dass sie den Blick dafür erweitert, was man noch alles genießen kann: Stille, Frühe, Wasser oder Wind", sagt Ronald Köhler, Redakteur von "Zwischen Spessart und Karwendel". "Dinge, die mit Konsumieren nichts zu tun haben und deren Genusspotential man neu entdecken kann", wie das belebende Gefühl nach einer Schlechtwetter-Wanderung im Allgäu.

Im Mai geht es um das geheimnisvolle Reich der Elixiere. Und davon gibt es eine ganze Menge in Bayern: zum Beispiel den Hallertauer Hopfenschnaps, die Berglimonade mit Heuaroma, den Regensburger Karmelitengeist oder den fantastischen Zirbelschnaps aus den Zentralalpen, der nach Wald schmeckt. Manche der Zaubertränke sind zur äußeren Anwendung gedacht, doch die meisten sollte man sich dringend durch die Kehle rinnen lassen. Für den BR aufgespürt und ausprobiert haben sie die Korrespondenten und Reporter der Regionalstudios. Denn die kennen ihre Region "wie die eigene Westentasche", sagt Gerald Huber. "Sie haben ständig die Nase im Wind." Und so stoßen sie auch immer wieder auf spannende Themen und interessante Menschen.

Genau wie Paul Enghofer, der seit über 30 Jahren für das Bayerische Fernsehen durch den Freistaat reist, auf der Suche nach tiefgründigen Alltagsgeschichten. Für seine Elixiere-Sendung"Die Kräuterbauern aus Kößlarn" am 2. Mai hat er Paul und Margarete Stoiber auf deren Vierseithof im niederbayerischen Hofreith besucht. Sie bauen Küchenkräuter an, aus denen sie verschiedenste Öle, Essige und Pestos herstellen. Aber das Wichtigste sind für Margarete Stoiber der Hof, der Garten und die Landschaft drumherum – ihr persönliches Lebenselixier.

Edelbrände und Liebestränke

Elixiere – von Älpler Absinth bis Zirbelschnaps

Auf knapp 1.300 Meter Höhe, mitten im Naturpark Nagelfluhkette, liegt die Kräuteralp Hörmoos. Sie ist die am höchsten gelegene Brennerei im Allgäu. Für seine Destillate verwendet Betreiber Michael Schneider nur heimische Bergkräuter. Sogar den geschützten gelben Enzian darf er ernten, bis zu einer festgelegten Menge. Marianne Bitsch ist für „Bayern genießen“ auf die Alp gewandert und hat an der Verkostung der Hörmooser Edelbrände teilgenommen. Jungbrunnen, Berglerelixier und der 67-prozentige Älpler Absinth waren der würzige Lohn für den Aufstieg und: der weite Blick über die Allgäuer Berge. Außerdem geht es am 3. Mai um die Wiederentdeckung des Hollersirups, Gourmet-Bier aus Aschaffenburg, E.T.A. Hoffmanns Schwäche für Punsch und einen Liebestrank, den Tanja Gronde mit viel Hingabe braut.

Hinter den Elixieren

Ergänzt wird die Reihe durch die "Bayern genießen"- Website, auf der neben Hintergrundinformationen und Fotostrecken auch Rezepte und Wandertipps stehen. Im Volk Verlag erscheint begleitend das wunderbare Buch "Elixiere – Vom Blutwurz bis zum Schlagwasser", das noch viele weitere Elixier-Entdeckungen von BR-Autoren vorstellt, samt Ausflugstipps. Wie in den Sendungen "Zeit für Bayern" und "Zwischen Spessart und Karwendel" kann man hier die Vielfalt von Bayerns Regionen kennenlernen, ihre Geschichte und Gegenwart und die Menschen hinter den Elixieren. Ein wahrer Genuss.


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