Bayern 2 - radioWissen


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Beobachtet, gehätschelt und gebremst Glossar

Stand: 08.01.2014 | Archiv

BegriffErklärung
BruttoinlandsproduktDas Bruttoinlandsprodukt (Abkürzung: BIP) ist der Gesamtwert aller Güter, also Waren und Dienstleistungen, die in einem Jahr in einer Volkswirtschaft hergestellt werden. Im Unterschied zum Bruttonationaleinkommen werden dabei die Leistungen von In- und Ausländern erfasst, es gilt das sogenannte Inlandsprinzip. Nicht erfasst vom BIP werden unbezahlte Tätigkeiten, wie Hausarbeit, Kinderbetreuung und Ehrenämter. In Deutschland wird das BIP durch das Statistische Bundesamt berechnet, das zweimal im Jahr Berechnungen für das BIP des Vorjahres vorlegt.
ÖlkriseAls Ölkrise werden zwei Phasen in den 1970er Jahren bezeichnet, in denen die Ölpreise stark anstiegen und in den Industrieländern schwere Rezessionen auslösten. Die erste und folgenreichste Ölkrise im Herbst 1973 wurde ausgelöst durch den Jom-Kippur-Krieg (4. Nahostkrieg) zwischen Israel und der arabischen Welt. Um die westlichen Länder wegen ihrer Unterstützung Israels unter Druck zu setzen, senkte die OPEC (Organisation der Erdöl exportierenden Länder) die Fördermenge. Innerhalb von kurzer Zeit stieg der Preis für Erdöl um bis zu 70 Prozent und löste eine Weltwirtschaftskrise aus. Weltweit verschärfte sich die Inflation, in einigen Ländern drohte der Staatsbankrott. Die Ölkrise von 1973, auch Ölpreisschock genannt, zeigte deutlich die Abhängigkeit der Industriestaaten von fossiler Energie. Die zweite Ölkrise 1979/80 wurde durch die Islamische Revolution im Iran und den Ersten Golfkrieg ausgelöst. Die Ölkrise der 1970er Jahre gilt als Paradebeispiel für einen sogenannten "Externen Schock". So bezeichnen Ökonomen Ereignisse, die - positiv oder negativ - in den normalen Konjunkturverlauf eingreifen.
WeltwirtschaftskriseAls Weltwirtschaftskrise bezeichnet man den weltweiten, schweren Rückgang der wirtschaftlichen Gesamtleistung vieler Länder, der Ende der 1920er Jahre einsetzte. Die Weltwirtschaftskrise beendete die sogenannten "Goldenen Zwanziger Jahre" (Golden Twenties). Ausgehend vom Börsenkrach an der New Yorker Börse am Schwarzen Donnerstag im Oktober 1929 breitete sich die Krise in Schockwellen rasch über Amerika und die ganze Welt aus. Viele Unternehmen wurden zahlungsunfähig, die Arbeitslosigkeit stieg massiv an, es kam zu sozialem Elend und zu Deflation, einem anhaltenden und signifikanten Rückgang des Preisniveaus für Dienstleistungen und Waren. Das soziale Elend führte auch zu politischen Krisen und bildete unter anderem den Nährboden für den Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland. Noch bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 war die Weltwirtschaftkrise zum Teil nicht überwunden.

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