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Von der "Aufblähung" in die Armutsspirale

Inflation Von der "Aufblähung" in die Armutsspirale

Stand: 09.03.2017

Die Hyperinflation in der Weimarer Republik (1921-1923). Vorderseite einer 100 Milliarden Mark Banknote | Bild: picture-alliance/dpa

Kriege und Revolutionen, verschwenderische Ausgaben des Staates - für das Entstehen einer Inflation gibt es viele Gründe. Doch das Ergebnis ist jeweils gleich: Das Geld verliert an Wert. Für einen bestimmten Betrag kann man immer weniger Güter oder Dienstleistungen kaufen.

Die einen verlieren …

Würden Löhne und Gehälter in gleicher Weise steigen, dann hätte damit niemand ein Problem. Doch das ist nicht der Fall. Denn eine Inflation ist meist darauf zurückzuführen, dass mehr Geld im Umlauf ist, als der Wirtschaftsleistung eines Landes entspricht. In der Regel ist es der Staat selbst, der bewusst Geld druckt, um mehr investieren zu können. Das Realeinkommen hält mit der Preissteigerung nicht Schritt. Es sinkt, ebenso der Wert der Sparguthaben. Besonders extrem ist das bei einer Hyperinflation wie 1923. Damals hatten die Menschen nur eine Möglichkeit: Das Bargeld musste so schnell wie möglich ausgegeben werden. Schon am nächsten Tag bekam man weniger dafür.

… die anderen gewinnen

Wer dagegen Schulden hat, dem nützt eine Inflation. Denn er hat vereinbart, dass der geliehene (nominale) Geldbetrag und ein bestimmter Zinssatz zurückgezahlt werden müssen. Welche Kaufkraft diesem Betrag entspricht, spielt keine Rolle. Wer eine Immobilie oder ein Darlehen abbezahlen muss, dem kommt die Inflation daher entgegen. Auch Banken, Unternehmen und der Staat profitieren von der Inflation. Denn sie finanzieren sich häufig über die Ausgabe von fest verzinslichen Anleihen, machen also Schulden.

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